Sowas von überfällig, dieser Jahresrückblick. Ich ärgere mich ein wenig über mich selbst, dass ich es diesmal weder zu Silvester noch zu Neujahr geschafft habe. Es hatte zwar Gründe, aber die findet man ja immer. Es ist echt viel geworden, ich war schon dabei zu kürzen. Aber das soll ja nicht Sinn der Sache sein. Es war einfach viel los und das zeigt die Länge des Posts.

Jetzt habe ich meine 2018er-Katharsis abgeschlossen und wünsche euch viel Vergnügen. Lesezeit? Ca. eine halbe Stunde. Ups.

Januar

Ich entschließe mich dazu, direkt am zweiten Tag des Jahres wieder halbwegs mit Arbeit durchzustarten. Bei einem gemütlichen Kaffee mit meinem Lieblingskollegen und Blick über Hamburg versteht sich, man soll ja nicht direkt übertreiben.

Ende der ersten Woche führe ich ein Gespräch für ein größeres Projekt, das mich das restliche Jahr über begleiten und der Anfang einer Projektreihe werden soll: Ein Mitarbeitermagazin sowohl als Printausgabe als auch Online. Vierteljährlich.

Außerdem ist es mal wieder so weit. Ich spüre diverse Verspannungen und Rückenschmerzen, bin unzufrieden mit meinem Körper, vereinbare ein Probetraining und schließe mal wieder eine Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio – diesmal um die Ecke und mit Sauna – ab.

Für den Snowboardurlaub möchte ich mich mal wieder mit Kontaktlinsen eindecken. Macht so vieles einfacher. Also steht eine Kontaktlinsenanpassung an und es muss auch noch Kram gekauft werden. Neue Jacke. Bindung. Was man halt so braucht. Bei der Hosen- und Jackenauswahl bin ich furchtbar unzufrieden. Alles sieht unförmig aus, ich fühle mich wahnsinnig unwohl und bin frustriert. Dann halt doch online bestellen und im schummrigen Licht zuhause anprobieren. Merke: Die Beleuchtung und die Spiegel und Kaufhäusern machen nichts für mich!

Martin hat beschlossen, Hamburg zu verlassen. Daher gehen wir zum Abschied nochmal gemeinsam fotografieren und essen. Einige Tage später veranstaltet er noch ein Abschiedsessen und macht sich dann vom Acker. Schade.

Ich starte einen kläglichen Versuch der #Rückblende. Spoiler: Daraus wurde nichts. Gar nichts.

Ich gehe in diesem Monat auch endlich mal das Thema Backup an. Jahrelang habe ich kein wirkliches Backup meines Rechners gemacht, außer sporadisch mal ein Timemachine-Backup. Ich starte damit, 250 GB Daten für ein regelmäßiges, automatisches Onlinebackup hochzuladen. Es dauert.

Und es schneit endlich. <3

Aufgrund des Wunsches nach mehr Kultur geht es auch ins Theater: Maria Stuart.

Wir verfeinern die Renovierungsarbeiten im Wohnzimmer und bringen endlich Regale an der Wand an. Ich liebe sie immer noch und bin sehr zufrieden damit.

Es finden zwei Fotowalks statt: Einmal im Rahmen der IGERS Hamburg und dabei werde ich darauf aufmerksam gemacht, dass es im Rahmen der Veranstaltungen zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus einen Walk #rundumdiealster inklusive Führung bei Hapag Lloyd gibt. Da bin ich dabei.

Februar

Ich werde nach Binz entführt und verbringe dort ein entspanntes Wochenende zwischen Meer, Spabereich und Hotelbett. Der erste richtige Schnee. <3

Ich muss zum Mitarbeitershooting (und bin mit den Bildern nicht sehr glücklich), darf Kettcar in der Großen Freiheit sehen und bin beim stories! Abendbrot. Dort decke ich mich mal wieder mit vielen Büchern ein. Ein Kochbuch, zwei waren sehr gut, ein Buch entsprach nicht meinen Erwartungen. Gute Quote trotzdem.

Außerdem die Valentinstagstradition: Die finale Folge der 50-Shades-Reihe im Kino. Es ist geschafft. Schade eigentlich. Hatte mich schon dran gewöhnt. Was machen wir denn dann 2019 am Valentinstag? (Entwarnung: Ich habe mich abgestimmt und es wird Ersatz geben. Puuh! Auf manche Freunde ist einfach Verlass.)

Ich muss einer Rechnung hinterher rennen, was mich sehr ärgert und nervt, da ich das Projekt auch noch nach intern übergeben muss. Mit dem Hinweis darauf, dass die Übergabe sonst nicht statt finden kann, geht es auf einmal ganz schnell. Blödes Spiel. Ich mag keine Spiele.

Für eine Abendveranstaltung bei Google fahre ich einmal mittags nach Berlin und abends wieder zurück nach Hamburg. Faszinierend, wie gut man diese Strecke pendeln kann. Auch in Berlin schneit es übrigens. Happy girl.

Nachdem der Monat bereits auf Rügen begonnen hat, darf ich gegen Ende nochmal ein paar Tage dort verbringen. Inklusive Yaska, und die liebt es. Die Fotosession auf dem Steg mag sie leider nicht so sehr. Ging wohl zu lange und sie wirkte irgendwann genervt. Hundefernsehn von drinnen in der Sonne liegend fand sie aber ganz zauberhaft.

Der neue Fernseher zieht ein und wir sind bis zum heutigen Tag sehr gute Freunde. Ich liebe ihn einfach.

Yaska liebt Schnee genau so sehr, wie ich.

Die Social Media Week schwänze ich trotz bezahlten Tickets. Leider ist die letzte Februarwoche dermaßen voll mit Arbeit und Terminen, ich komme kaum hinterher und muss alles abarbeiten bzw. vorbereiten, damit ich im März meinen Snowboardurlaub in Ruhe antreten kann. Also nochmal schön in Stress geraten kurz davor. Hilft ja nix.

März

Österreich. Berge. Schnee. Mein Snowboard! Und ganz viele tolle Leute. Das war eine ganz zauberhafte Woche.

Nach dem Desaster und den heftigen Stürzen im vergangenen Jahr gönne ich mir diesmal für zwei Stunden einen Snowboardlehrer, was eine sehr gute Entscheidung war. Zwar sind alle – mich eingeschlossen – verwundert, wie gut das eigentlich wieder funktioniert und wie wenig Angst ich habe. Aber es war dennoch gut, das zu machen. Ich bekomme Sicherheit und fühle mich fit genug für die bevorstehenden Tage, um alles rauszuholen. Das große Ziel: Am letzten Tag gehe ich mit den anderen in den Funpark und werde mindestens ein Hindernis mitnehmen. Hat funktioniert und mega Spaß gemacht. Mit der gleichen Truppe geht es 2019 wieder in das gleiche Gebiet und die Vorfreude ist bereits ab der Abfahrt groß.

Ende des Monats fahre ich für die Beerdigung meiner Oma in die Heimat. Es ist schon fast ein Ritual und es macht mir Angst, die Abläufe mittlerweile so gut zu kennen. Same procedure as two years before. Ich wünsche mir so sehr, dass es bald wieder fröhliche Feste und Anlässe sind, die unsere Familie zusammenbringt. Dieser Wunsch soll aber wohl in absehbarer Zeit nicht erfüllt werden.

Zur Ablenkung geht es zur Praxiseinweihung einer Freundin und ich sehe Panikherz von Benjamin von Stuckrad-Barre im Thalia-Theater. Mit Tränen in den Augen. Der Mann ist schon seit Schulzeiten einer meiner Lieblingsautoren, dennoch hatte ich Panikherz bis dato nicht gelesen. Das Stück traf mich, oder wie die Kids heutzutage sagen: Ich hab’s gefühlt. Ich bestellte direkt das Buch und wollte das Stück eigentlich nochmal sehen. Habe es aber leider nicht mehr geschafft. Meine Stuckrad-Barre-Liebe ist aber wieder groß.

Außerdem gibt es noch den großen Sissi-Marathon mit Kalorienbomben und besten Freundinnen. Nachmittage, wie ich sie am Liebsten habe. Und am Ende des Monats noch Babysitten. Über Nacht. Und es läuft fantastisch.

April

Der nächste Urlaub steht an: fast eine Woche Irland. Genauer: Belfast und Dublin. Wir fliegen nach Dublin. Auf dem Flughafen in Hamburg stellen wir bereits klar, dass wir für die Unannehmlichkeiten verantwortlich sind. Linda macht sich aus Versehen des Schmuggelns verdächtig (packt nie Ladekabel in Thermoskannen, um Platz im Handgepäck zu sparen!), mein Bagel landet beim Warten in der Schlange zur Passkontrolle auf dem Boden. Fanden wir – abgesehen davon, dass ich riesigen Hunger hatte – unfassbar witzig, die Menschen hinter uns leider weniger. War wohl noch zu früh. Und war da nicht auch noch was mit meinem Kaffee und dem sprudelnden Wasser? Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir Hamburg noch nicht verlassen.

Erstaunlicherweise verläuft der Rest der Anreise wider Erwarten sehr ruhig. Wir finden direkt den richtigen Zug, decken uns mit Essen und Getränken ein. Im Zug werde ich mal wieder vom Entwickler angerufen und arbeite dann doch trotz Urlaubs (hilft ja manchmal nix). In Belfast angekommen suchen wir unsere AirBNB Unterkunft verzweifelt. Irgendwann erreichen wir unseren Host. Er übergibt uns den Schlüssel, wir breiten uns aus und starten in den Urlaub mit Apple Cider und lecker Burger. Aber dann bitte auch früh ins Bett.

Die nächsten Tage stehen im Zeichen von Free Walking Tour durch Belfast, Bier, Guinness und Fish & Chips.

Wir mieten auch noch ein Auto, um dann doch noch die Küsten zu erkunden. Dummerweise muss ich fahren. Linksverkehr. So ein Schwachsinn. Glücklicherweise schließen wir die Vollkasko-Versicherung ab, die sich lohnt. Sagen wir mal so: Linda ist ein optimistischer Mensch und meine Frage Reicht das noch? kam deutlich zu spät. Upsi.

Wir entdecken unsere Liebe für Tesco Cheddar und ein Liter Cranberrysaft hilft mir bei einer herannahenden Blasenentzündung. Es wird nicht die letzte sein in dem Jahr.

Nach ein paar Tagen geht es wieder zurück nach Dublin. Zug fahren können wir ja jetzt. Dort angekommen deckt sich Linda mit Donuts ein und wir trinken leckere Cocktails mit Gedöns aka Mister Krabby drin.

Wenn man ständig unterwegs und früh auf den Beinen ist, darf man sich auch mal eine Auszeit gönnen. Also wollen wir ins Kino, hat Dublin doch das Kino mit der größten Leinwand Europas zu bieten. Was wir vorher nicht wussten: Mit unserer Filmwahl landeten wir leider im Saal mit der kleinsten Leinwand Europas. Wir hatten trotzdem Spaß. Mag auch an dem Kind im Saal liegen, das auf einmal interaktives Spielzeug ausgepackt hat, welches Töne an den unpassendsten Stellen des Films machte.

Und ich finde endlich den Trenchcoat, den ich seit Jahren suche. Ich bin sehr happy mit ihm und hatte einen wunderbaren Frühling/Sommer/Herbst damit. Manchmal lohnt es sich, zu warten und einfach weiter zu suchen, bis man das richtige findet.

Zurück in Hamburg ist es dann auch endlich so weit: David Hasselhoff in concert. Hallelujah, war das viel Trash für einen Abend.

Außerdem mache ich nach langer Zeit mal wieder Kuchen. OREO-Torte selbst gemacht. In klein. Für den Mann. Auch wenn dieser Süßkram nicht so mag. Mit Yaska geht es nach Eppendorf zum Luftballons kaufen. Das mag Yaska wiederum nicht. Eine Überraschung war es trotzdem. Erstaunlich, wie lange sich diese Helium-Luftballons halten. Ich habe sie irgendwann gekillt. Aber verratet es niemandem.

Ich überstehe auch endlich mein Zahnärzte-Trauma: Gehe freiwillig zur Zahnreinigung und Kontrolle und man findet nichts, woran akut gearbeitet werden muss. Nach drei Jahren das erste Mal Ruhe nach dem Termin. Wow.

Gegen Ende des Monats bin ich beim ersten kleinen GSuite-Deployment live dabei – und frage mich, wieso ich mir das immer komplizierter vorstelle, als es wirklich ist. Zumindest bei kleinen Accounts.

Der Mann feiert groß Geburtstag in meiner Wohnung und ich lerne noch mehr alte Freunde von ihm kennen und es wird emotional. Am nächsten Tag ist großes Reinemachen angesagt, aber ich habe schon schlimmeres Chaos in dieser Wohnung nach Partys erlebt. Wir werden wohl alle älter.

Mai

Der Mai startet mal wieder mit einem Bloggerevent: Kochen mit Trockenpflaumen inklusive Food-Fotografie-Workshop und dem Kennenlernen von neuen tollen Menschen.

Es geht dann weiter mit einem abgebrochenen Kinoausflug zu Avengers. Ich habe starke Bauchschmerzen und -krämpfe. Weil keine Besserung in Sicht ist, verlassen wir das Kino und ziehen weiter in die Notaufnahme. Wochenende. Sehr lange Wartezeiten. Man empfiehlt uns, in die Notfallpraxis zu gehen, da es dort voraussichtlich schneller gehen wird. Ich schleppe mich wieder zum Auto und erstmal nach Hause. Dort gibt es Tee, Wärmflasche, Bett. Die Schmerzen werden vorerst weniger. Ich spare mir also erst einmal den weiteren Gang und die Warterei.

Ein Ausflug zu alten Freunden in Hessen wird leider kurzfristig abgesagt und bei der vorerst letzten großen Royal Wedding muss ich vielleicht ein bisschen weinen. Aber das Kleid war ja wohl mal nix. Da hab ich mehr von Ihnen erwartet, Miss Markle.

Arbeitstechnisch dreht sich alles um DSGVO und bei einem großen Kunden müssen die CMS aktualisiert werden. Das große Testen ist angesagt. Mehrere Länder. Mehrere Instanzen. Stundenlang Bugs und Fehler aufschreiben und hoffen, dass das bald alles ein Ende hat. Irgendwann sieht alles gleich aus.

Ende des Monats werden meine restlichen Weisheitszähne entfernt. Diesmal wird es komplizierter, dauert länger und mein Kreislauf will gar nicht mehr. Alleine beim Gedanken daran wird mir schon wieder ganz schlecht. Jetzt ist es jedoch überstanden und ich habe Ruhe. Aufgrund der Erfahrung des letzten Mals bin ich auf alles vorbereitet und es verheilt alles bestens. Bereits nach wenigen Tagen ist die dicke Backe abgeschwollen und blau wird diesmal auch nichts.

Juni

Ich mache ein Persönlichkeitsscreening und bin aufgrund des Ergebnisses einerseits überrascht, in vielen Punkten aber auch bestätigt. Kann ich jedem nur empfehlen, sowas auch mal machen zu lassen.

In der Technikagentur, für die ich arbeite, fängt ein neuer PM an, der für alle abwesenden Mitarbeiter und Freelancer per Hangout (wow, Zukunft!) vorgestellt wird und ein bisschen was über sich erzählt. Nachdem ich fast 3 Jahre nicht mehr vor Ort war, sehe ich das Team mal wieder per Video. Auch mal ganz schön.

Côte du Rhône lädt zum Blogger-Picknick mit leckeren Weinen ein. Bei über 30 Grad eine kleine Herausforderung, die wir aber sehr gut gemeistert haben. Die beste Nebensache dabei: Ich treffe eine Dame wieder, die ich 3 Jahre zuvor bei einem Weihnachtsevent kennengelernt habe und die mich sehr verzaubert hat. Ich freue mich unfassbar sehr, ihr so unerwartet wieder über den Weg gelaufen zu sein. Eine tolle Frau.

Die Projekte werden mehr und wie das so ist: sie überschneiden sich. Meine Tage sind voll mit Terminen, Briefings, Nacharbeiten, Planung. GSuite Rollout mit Kommunikation und Mitarbeiterschulungen vorbereiten, Produktion eines Mitarbeitermagazins (Content und neues Layout mit neuer Druckerei), Blogger-Events (der erste Matjes des Jahres :love:) und dann startet auch noch die WM.

Das erste Deutschland-Spiel verbringen ich im Zug und fahre Richtung Stuttgart. Mitarbeiter wollen an mehreren Standorten zum Thema Kollaboration mit GSuite geschult werden. Alle Trainer sind über zwei, drei Tage verteilt komplett im Einsatz. Es war herrlich. Den Trip in den Süden verbinde ich mit einem Besuch in der Heimat.

Doch wenn man mehrere Tage komplett mit Schulungen verbringt, bleibt die restliche Arbeit liegen. Ich will nicht sagen, dass ich in diesem Jahr nicht darüber nachgedacht habe, jemanden für Zuarbeiten einzustellen. Manchmal wäre das echt gut gewesen.

Und wieder große TYPO3-QS, die Geburtstagsfeier von Philipp und endlich Marcel und Martin und alle von damals (TM) wiedersehen, sowie eines der schlechtesten Konzerte – soundtechnisch gesehen – aller Zeiten. Der Mann nimmt mich mit zu Billy Joel und der Ton ist so unfassbar laut im Stadion, dass ich wirklich Ohrenschmerzen davon bekomme. Ich bin nicht alleine, das empfanden auch andere Zuschauer so, wie wir bereits beim Rausgehen den Gesprächen entnehmen können. Aber auch während wir noch ca. 1 Stunde im Auto auf dem Parkplatz stehen und nur langsam vorankommen, rufen Menschen im Radio an und berichten davon. Es lag also nicht an mir. Liebe Tonmenschen, achtet doch darauf. Das hat wirklich leider nicht so viel Spaß gemacht.

Juli

Wir gehen wieder zur Hundegruppe mit Yaska und es tut gut. Yaska kommt in Kontakt mit anderen Hunden, wir lernen viel, die Bindung verstärkt sich durch die regelmäßigen Übungen.

Der Juli startet mit einer Woche voll Meetings. Tatsächlich bin ich die meiste Zeit damit beschäftigt, alle Termine und Absprachen zu organisieren, die so anfallen, wenn man mit drei verschiedenen Agenturen zeitgleich zusammenarbeitet. Ich freue mich auf meine geblockten Urlaubswochen im August. Wegfahren ist nicht geplant, aber ich merke, dass ich mal wieder Zeit zum Durchatmen brauche.

Diese Rechnung habe ich aber ohne meinen Körper gemacht, der dafür sorgt, dass ich Mitte des Monats einen schönen, längeren Aufenthalt im Krankenhaus genieße. Der Besuch bei meiner Hausärztin aufgrund starker Bauchschmerzen führt zu einer Überweisung in die Notaufnahme. Dort liege ich mit regelmäßig sich wiederholenden Schmerzschüben, werde einmal durch alle Spezialgebiete gereicht, aber niemand kann sich so genau einen Reim darauf machen. Sicher sind sie sich jedoch, dass ich erst einmal da bleiben sollte, uneins ist man sich jedoch, welche Station: Innere oder Gynäkologie. Ich lande auf letzterer und bekomme direkt drei verschiedene Antibiotika zweimal täglich, um meine Entzündungswerte wieder in den Griff zu bekommen. Es wird zunächst auch besser, aber der Rückschlag lässt nicht lange auf sich warten. Nach 4 Tagen friere ich trotz der 32 Grad, bekomme Schüttelfrost und Fieber. Ich bekomme irgendwas gespritzt und werde mit zwei Decken zugedeckt. Alles krampft. Alles tut weh. Und ich bin einfach nur am Ende. Am Abend kommt die Ärztin nochmal vorbei und checkt alles. Nach einer kurzen Bedenkzeit treffen wir Entscheidungen, die wahrscheinlich dafür verantwortlich sind, dass in den Tagen danach alles ein bisschen besser wird.

Dennoch hat dieser Aufenthalt sehr viel ins Rollen gebracht. Gedanken. Prioritäten. Planungen. Nach weiteren zwei Tagen darf ich wieder nach Hause, muss aber direkt wieder zum Arzt zur Nachkontrolle. Und das Erlebnis war eine Farce. Meine Ärztin noch im Urlaub, ich zur Vertretung. Ich war danach drauf und dran Beschwerde bei der Ärztekammer einzulegen. Es gibt Dinge, die muss man nicht erlebt haben und die gehen einfach gar nicht. Aber genug darüber aufgeregt.

Die Dreifach-Antibiotika-Behandlung geht noch weitere 10 Tage und sorgt dafür, dass mein Körper noch weiter verrückt spielt und die nächsten Krankheiten zum Vorschein kommen. Um es kurz zu machen: Mein Immunsystem ist im Eimer und muss dringend aufgebaut werden. Die chronische Augenentzündung meldet sich wieder und dann habe ich mit einer Dauererkältung zu kämpfen, die mich fast bis zum Jahresende begleiten wird.

Nachdem ich wieder zuhause bin, stolpere ich über ein Webinar, das mir das Thema Fotografie wieder näher bringt und wieder ein paar Dinge ins Rollen bringt.

In den nachfolgenden Wochen ziehe ich mich etwas aus der Arbeit heraus und schaffe es lediglich, maximal 2-4 Stunden am Tag konzentriert irgendwas zu machen. Die Medikamente machen mich müde, langsam und unkonzentriert. Ganz toller Sommer für mich. Da ich eh die meiste Zeit drin verbringe, möchte ich mir einen Ventilator besorgen. Doch in Hamburg sind alle ausverkauft. Während ich also einen Entwickler am Telefon habe, der grade wieder Krisen bewältigt und Infos von mir benötigt, hetze ich durch Hamburg, in der Hoffnung, doch noch einen zu finden. Bei Saturn war ich dann erfolgreich und er wurde mein bester Freund.

Yaska ist auch ein wenig kaputt vom heißen Sommer

Ich höre Hotel Matze mit Paul Ripke und bin total überrascht, was das mit mir macht. So viele spannende und interessante Dinge. Ein weiterer Baustein in meiner Entscheidung, mich wieder mehr mit der Fotografiererei auseinander zu setzen und wieder mehr davon in mein Leben zu integrieren.

August

Nach all dem Stress und Ärger und Unwohlsein muss was neues her und ich lasse mir mal wieder meine Haare färben. Was kost‘ die Welt, aber einmal im Jahr muss das drin sein.

Ich habe ein neues, eigenes Projekt im Kopf und treffe mich dazu mit Pascal, der mich Logo-technisch unterstützt.

Der neue IKEA-Katalog erscheint und wir sind beim Katalogstart-Event. Es gibt eine Donut-Wall.

Ich leihe mir die E-M1II von Olympus für ein Wochenende aus und bin angefixt. Es ist einfach eine tolle Kamera. Und ich versuche es mal wieder mit Sport. Nach 4 Ausflügen scheitere ich aber wieder kläglich. Meine Gesundheit spielt einfach nicht mit.

Und der Mann ist angefixt und backt (un)regelmäßig Brot. Der Kühlschrank riecht nun dauerhaft nach Sauerteig und das macht mich etwas unglücklich, da alle anderen offenen Lebensmittel leider schnell den Geruch annehmen und nach Sauerteig schmecken. Hier muss noch eine Lösung her.

September

Zwei Projekte verlaufen parallel ziemlich nervenaufreibend und Arbeit hat definitiv schon einmal mehr Spaß gemacht. Ich arbeite also mal wieder bis in die Nacht hinein. Irgendwann wird auch das zu Ende gehen.

Um einen Plan B in der Tasche zu haben, packe ich das Business Model Canvas aus und denke mir Dinge aus, die im Laufe der nachfolgenden Monate runder werden. Als Belohnung gönne ich mir ein neues iPad mit Pencil. Ob das nun wirklich nötig war, weiß ich noch nicht so genau. Aber hey: Spielzeug.

Auch Yaska hat so ihre gesundheitlichen Probleme. Um das vollends abzuklären, lassen wird sie vom Tierarzt komplett durchgecheckt und auch eine Endoskopie wird gemacht. Beim Abholen denke ich in meiner Naivität, dass die paar Hundert Euro auf meinem Konto wohl ausreichen werden, den Spaß zu bezahlen. Wieder zuhause lege ich dann doch nochmal was nach, bevor die Abbuchung abgelehnt wird. Tiere sind teuer. Lasst euch das gesagt sein. Für die kleine Maus und die Gewissheit, dass alles in Ordnung mit ihr ist, war es das jedoch wert. Sie hatte dafür ihren großen Facebook-Auftritt.

In meiner Stammagentur bekomme ich eine neue Kollegin. Ich darf ihr den ganzen Quatsch, mit dem ich so zu tun habe, übergeben und sie in die Themen einarbeiten. Endlich Unterstützung. Mal sehen, ob danach noch was für mich übrig bleibt …

Bei Freunden bin ich zum Grillen eingeladen und treffe alte Bekannte wieder. Auf manch ein Wiedersehen kann man verzichten. War für andere aber wohl unangenehmer und schlimmer, als für mich und wird wohl so schnell nicht wieder vorkommen.

Ich gehe mal wieder zur OpenShow und erfahre von tollen Fotoprojekten und lerne spannende Fotografen kennen.

Und dann geht die Hochzeitssaison los. Ich liebe Hochzeiten. Diesmal als Gast. Dafür muss ein Kleid gesucht und angepasst werden. Das war einfacher, als gedacht.

Auch die Workshop-Zeit geht wieder los und ich bin als Zweitbesetzung bei einer IT-Schulung dabei. Danach geht es dann noch weiter zur Solutions.

Der Rest der Zeit besteht aus Briefings, Schulterblicken, Konzeptvorstellungen, Meetings, Terminen. Quer über die Stadt verteilt. Bahn, Bus, Taxi. Alles im Einsatz.

Dann findet die erste Hochzeit statt und wir feiern bis fast in den Morgen hinein. Die Musikauswahl war sehr gut und die Partygäste trashig genug, um einfach mal wieder ordentlich auszurasten. Hat das gut getan. Meine Füße waren schwarz und kaputt danach, aber das war es wert.

Dann geht es für zwei Tage zur photokina und das war super. Arbeit kommt mir zwar wieder dazwischen und vermiest etwas die Laune, aber die Fahrt und auch das Einplanen von zwei Tagen war eine gute Idee. Alte Gesichter wieder treffen und auch Leute, die man in Hamburg treffen könnte, endlich mal wieder zum Schnacken sehen. Es waren gute Gespräche, viel Inspiration und sich dabei die Zeit nehmen können, ist herrlich. Außerdem ist die Entscheidung gefallen: Eine neue Kamera muss her und ich werde Olympus weiterhin treu bleiben.

Danach steht noch ein Dreh für ein Image-Video an (endlich mal was neues und furchtbar spannend, mal wieder bei einer Produktion vor Ort dabei zu sein) und die nächste Hochzeit folgt. Dafür fahren wir weit in den Norden, um noch in der Nacht wieder zurück zu fahren, weil ich am Sonntag einen Assistenz-Job angenommen habe. Die Fahrt zurück war dumm. Der Assistenz-Job hat aber mega Spaß gemacht. Sowas kann ich mir wieder öfter vorstellen.

Oktober

Mein Immunsystem spielt wieder verrückt. Also zum nächsten Arzt. Allmählich wird das zur Routine. Hält mich aber nicht davon ab, endlich mal beim #veryfruehphotowalk teilzunehmen, welcher sich gelohnt hat. Ich werde mir dafür zukünftig öfter in den Arsch treten und teilnehmen.

Achja, und dann geht’s auch noch zum Orthopäden, der mir Physio verschreibt.

Und ENDLICH Urlaub. Über meinen Geburtstag. Zwei Wochen. Nachdem ich meine Sommerauszeit aufgrund des Krankenhausaufenthaltes gecancelt habe, ist das jetzt auch bitter nötig. Dennoch muss ich noch einmal früh raus für den zweiten Teil des Drehs für das Image-Video. Diesmal mit Menschen vor der Kamera. Ich blamiere mich direkt am Eingang, indem ich mich mit meinem Kaffee komplett einsaue. Leider war die Türschranke schneller als ich, der Kaffeebecher flog und mein Trenchcoat, Hose und ich waren getränkt. Schade. Aber immerhin wissen alle Anwesenden, dass ich jetzt auch da bin.

Ich verbringe einen Abend mit einem guten Freund in unserer Lieblingsbar mit vielen Drinks, nachdem ich mir teures Geld aus dem Automaten gezogen habe. Gebühren bezahlen ey. Ihr spinnt doch.

Mit einem anderen Freund treffe ich mich auf einen Kaffee. Gehe zum Frisör und zur Physio und feiere alleine mit Yaska in meinen Geburtstag rein. Am Geburtstagsabend werde ich zum Essen ausgeführt.

Das beste Geschenk mache ich mir dann selbst: eine neue Kamera und ein neues Objektiv. Danke, Wiesenhavern. Ihr seid die Besten.

Ende des Monats und meines Urlaubes geht es zum Trainer-Teamtag. Zukunftsplanung besprechen in Ludwigslust. Das war schön, wenn auch streckenweise nervenaufreibend. Aber was raus muss, muss raus. Geht ja um die Zukunft. Also muss auch mal Tacheles geredet werden.

Danach bin ich übrigens wieder krank, nehme aber dennoch an einem Fotoworkshop zum Thema Hochzeitsfotografie teil. Da bin ich noch einen Bericht schuldig, den ich gleich mal auf meine Inhaltsplanung packe. Der Workshop war super, bis darauf, dass ich mich mit Schmerztabletten über Wasser halten musste, um irgendwie durch die Tage zu kommen.

Das erste Jahr übrigens auch, in dem ich keine Halloween-Party oder meinen Geburtstag feiere. Rückblickend finde ich das wirklich traurig.

November

Verkehrte Welt. Die neue Kollegin muss mir jetzt nämlich das neue Projekt- und Planungstool erklären, weil ich absolut nicht durchsteige und die ganzen Infos irgendwie an mir vorbeigingen. Damit ich die Aufgaben, die die Entwickler für mich erledigen müssen, auch mal wieder selbst einplanen kann, hole ich mir Nachhilfe bei ihr.

Das Bloggerhaus findet in einem Tiny House statt, geschlafen wird aber in einem Romantikhotel in Potsdam.

Traditionell geht es im November im dritten Jahr in Folge zur Vernissage der Affordable Art Fair. Immer eines meiner Highlights des Jahres und diesmal waren wirklich tolle Sachen dabei.

Monsieur Cuisine, ein günstiger Thermomix-Verschnitt, zieht bei mir ein. Und nachdem mich die Wucherpreise auf dem Dom für gebrannte Mandeln an den Rande der Verzweiflung brachten, mache ich die jetzt einfach selbst. Zuhause. Schöner Nebeneffekt: Die Wohnung riecht köstlich, wenn das Gemisch vor sich hin brutzelt.

Und ich darf mal wieder jemanden fotografieren. Ich habe mir knapp 50 Minuten dafür Zeit genommen und bin fürs erste Mal ganz zufrieden. Im Zuge dessen gehe ich mal wieder den ganzen Webseitenkram an und installiere und strukturiere einige Dinge nochmal neu. Ordnung schaffen.

Im zweiten Teil des Novembers startet meine emotionale Achterbahn mit einem unerwarteten Ereignis, das alles in Frage stellt. Leider nehmen die Arbeitstermine keine Rücksicht darauf und ich muss erst einmal meine Sachen packen und mich auf den Weg nach München machen. Die Zugfahrt über kann ich jedoch herrlich arbeiten und steige quasi am Ende des Arbeitstages einfach in einem anderen Ort aus meinem fahrenden Home Office aus. Das war ein wenig eigenartig, bereitete mich aber auf die nachfolgenden Reisen vor.

Ich lerne einige Leute von Google kennen, spiele mit dem Pixelbook herum und ärgere mich darüber, dass es derzeit noch nicht in Deutschland verfügbar ist. Aber dank der zugigen Messeluft bin ich danach … genau … wieder krank. Ein Charity-Event muss ich leider kurzfristig absagen, obwohl ich quasi schon vorm Eingang sitze. Mein Fieber steigt. Die Sehnsucht nach meinem Bett ist groß. Also fahre ich nach Hause.

Dann geht die Weihnachtsmarktzeit endlich los. Wirklich Lust habe ich darauf nicht, obwohl endlich mal wieder das Wetter dafür stimmt. Zu beschäftigt bin ich mit privatem Kram. Emotionale Automatismen werden in Gang gesetzt und irgendwie wiederholt sich ja doch immer wieder alles. Die meiste Zeit schwanke ich zwischen traurig und gestresst und es findet sich keine Zeit, durchzuatmen. Finde raus, was du willst und was du brauchst. Aber wie denn, verdammt?

Dezember

Was traditionell auch immer im November/Dezember passiert: Ich gehe zu einem Konzert. Diesmal wieder Ben Howard. Leider ein wenig schlechter, als beim letzten Mal. Ich hatte das schon vorher erahnt, da mir das aktuelle Album auch nicht so gut gefällt, wie die vorherigen. Aber es war trotzdem gut.

Ich entdecke meine Liebe für Tabaluga & Lilli wieder, spiele die LIVE-CDs rauf und runter, singe und spreche alles mit. Versetze mich zurück in die Vergangenheit und verweile dort ein bisschen. Damals war alles irgendwie noch gut. Auf seine Art und Weise. Einfach mal wieder Kind sein – manchmal wäre es schön.

Dann fahre ich wieder nach München zu Google. Gehe alleine im Augustiner Keller essen und fühle mich tatsächlich wohl. Zurück im Hotel allerdings sehr unwohl, weil da einem Gast vor mir leider ein Missgeschick passiert sein muss, weswegen ich noch in der Nacht mein Hotel wechseln muss. Aber alles andere war super, auch wenn ich am Tag nach der Party verkatert im Zug zurück nach Hamburg sitze und auf den Geschmack von Haselnusslikör gekommen bin … Ob das möglicherweise in einem Zusammenhang steht? Man weiß es nicht.

Weihnachtsmarkt, Geburtstagsessen und dann geht die nächste Reise los: Ab nach Dresden. Ich hatte mir so sehr gewünscht, dort mal zur Weihnachtszeit zu sein und über die Weihnachtsmärkte zu bummeln. Leider wurde es anders als erwartet und es war mir nicht ganz vergönnt, eine schöne Zeit zu haben. Zu angespannt war die Laune. Die Achterbahn geht weiter und nimmt kein Ende. Noch dazu ist die letzte Woche vor Weihnachten komplett voll gepackt, so dass auch keine Zeit zum Durchatmen bleibt. Funktionieren. Einfach nur noch ein paar Tage funktionieren.

Wir testen das Thema Education bei Google und machen die ersten Schritte mit Classroom.

Nächster wichtiger Termin: Gründungsberatung. Große Dinge stehen für 2019 an. Ein Lichtblick. Und allmählich wird es ernst.

Ich treffe eine frühere Arbeitskollegin zum Frühstückskaffee und die Zeit vergeht bei unserem Gespräch wie im Fluge. Die letzten organisatorischen Dinge werden geregelt und dann muss ich mitten in der Nacht aufstehen, um um 7 Uhr im Zug Richtung Süddeutschland zu sitzen. Diesmal nicht zur Familie, sondern zur Lieblingsagentur und deren Weihnachtsfeier. Nach drei Jahren bin ich endlich mal wieder dort und was soll ich sagen? Ich war aufgeregt. Zum einen, weil ich alle nach drei Jahren das erste mal wieder sah, zum anderen, weil es mittlerweile Menschen dort gibt, mit denen ich seit 2,5 Jahren fast täglich auf die Distanz zusammenarbeite, die ich aber noch nie real gesehen habe. Es ist immer irgendwie anders, wenn man sich im richtigen Leben gegenübersteht. Vertraut und irgendwie doch nicht.

Aber derAbend war sehr schön und hat einiges ins Rollen gebracht. Doch das frühe Aufstehen, das Essen und der Alkohol fordern ihren Tribut. Noch dazu kann ich im Hotel nicht schlafen, weil alles zu eng, zu warm, zu kalt, zu hell und zu laut ist. Und weil mein Kopf mal wieder nicht zur Ruhe kommt.

Somit sitze ich am nächsten Morgen recht verkatert am Frühstückstisch. Man unterstellt mir, ich hätte eine Wette verloren und wäre ein Frühstück schuldig. Aber aufgrund meines Zustandes kann ich diese Einschätzung weder beurteilen, noch die Schuld einlösen. Das muss also vertagt werden.

Nach dem Frühstück geht es nochmal in die Agentur, um die letzten Dinge vor meiner Rückfahrt und den großen Weihnachtsferien zu erledigen. Gut, dass ich nochmal vor Ort war, denn ich brauche direkt Entwickler-Hilfe, weil mal wieder irgendwas nicht so funktioniert, wie ich das möchte und es sein soll.

Dabei merke ich: So ein Team um sich herum ist was schönes. Mir fehlt die enge Zusammenarbeit mit Entwicklern sehr. Einfach mal über die Schulter schauen oder am gleichen Bildschirm zeigen, erklären und sehen. Ja, das ist auch alles mittlerweile über das Internet möglich und wie gesagt hat das auch 3 Jahre lange sehr gut funktioniert. Aber irgendwie sind wir doch soziale Wesen und manchmal ist es schön, jemanden neben sich zu haben, zu dem man mal kurz mit dem Stuhl rüberrollen und nachfragen kann. Oder um Hilfe bitten kann, ohne dass man anrufen muss.

Nachdem alles wieder gefixt und geklärt ist, geht es für mich zum Bahnhof und wieder nach Hamburg. Ich spüre Glücklichsein, irgendwie. Weil sich viele Dinge richtig anfühlen. Einige Entscheidungen auf einmal wieder Sinn ergeben.

Zuhause angekommen steht aber direkt die nächste Weihnachtsfeier an. Danach bin ich auch wirklich kaputt und falle satt und zufrieden, wenn auch völlig übernächtigt ins Bett.

In meiner Wohnung erwartet mich eine kleine Überraschung, über die ich mich freue. Also wird der Plan geschmiedet, noch einen Weihnachtsbaum schlagen zu gehen.

Der Ausflug zum Weihnachtsbaum selber schlagen läuft leider schief. Konnte ja keiner ahnen, dass die mit Einbruch der Dämmerung schließen. Vielleicht merke ich mir das dann endlich mal für nächste Weihnachten.

Dann ist der Arbeitsteil geschafft. Ich geh nochmal zum Frisör. Fange an, in der Wohnung um-, aus- und aufzuräumen, besorge mir doch noch einen überteuerten, aber sehr schönen Baum, um zumindest noch ein bisschen in Weihnachtsstimmung zu kommen, doch der Zug scheint abgefahren. Sei’s drum. Dieses Jahr ist eh alles anders.

Meine Mama kommt ein paar Tage zu Besuch und wir verbringen Heilig Abend in Gemütlichkeitsklamotten mit Rindersteak sous vide, Kartoffelsalat und Rotwein auf der Couch. Außerdem gibt es dazu Sissi. Keine großen Erwartungen. Keine großen Enttäuschungen.

Die Weihnachtsfeiertage verbringe ich dann alleine. Komme runter. Genieße es. Niemand da. Mein eigener Rhythmus. Mein eigener Ablauf. Ruhe. Atmen. Aktion. Ruhe. Aktion. Ich werkele in der Wohnung, entferne Ballast. Binge-watche diverse Serien bei Netflix und Prime. Komme allmählich wieder bei mir an.

Dann löse ich noch das Weihnachtsgeschenk ein und wir verbringen einen Abend mit den Taste Tours. Kann ich nur empfehlen, das hat Spaß gemacht und man lernt neue Läden in Hamburg kennen.

Ich liebe diese Zeit: Zwischen den Jahren. Es ist herrlich ruhig, es ist Platz für Spontanität. So viel Ruhe. Es passiert einfach nichts. Man verpasst nichts. Ich mache viel und doch nichts. Mache mit Hund und Gesellschaft Strandspaziergänge, streife durch Hamburg, fühle mich verwirrt und angekommen zugleich. Stelle fest, wie gut das mittlerweile mit Hund und mir funktioniert, wir ein Team sind, uns aufeinander verlassen können und vertrauen. Für nicht Hundebesitzer klingt das albern und vermutlich nicht nachvollziehbar. Wenn man es aber schafft, mit einem total ängstlichen Hund recht entspannt den ganzen Tag in der Stadt, am Wasser, in der Bahn unterwegs zu sein, dann weiß man, dass der ganze Hundeerziehungskram klappt. Dass die Entscheidung für diesen Hund und diese Hundetrainerin genau die richtige war. Ich liebe dieses Tier. Meine kleine Konstante <3.

Nach dem letzten Meeting im Jahr 2018 entschließe ich mich, in eine Wohlfühlbubble abzutauchen, die dafür sorgte, dass ich ein wunderschönes Silvester mit Lasagne hatte (Lasagne macht alle besser) und aus der ich erst nach der ersten Januar Woche wieder auftauche. Die Bubble platzt. Dennoch: Ich bin für mehr Wohlfühlbubbles. Denn manchmal braucht man das einfach. Selbstfürsorge.

Fazit

Und während ich das schreibe, rollt wieder die ein oder andere Träne. Ich wusste, dass das Jahr anstrengend war. Aber dass es grade auch noch gegen Ende emotional so viel Fahrt aufnimmt, hätte man sich echt sparen können.

Außerdem habe ich schon lange nicht mehr so viele Medikamente geschluckt. Das will ich definitiv nicht wieder so erleben. Vor allem die Antibiotika haben mir nachhaltig zugesetzt, auch wenn es meinetwegen zu dem Zeitpunkt notwendig war. Achtet auf eure Gesundheit. Ihr habt nur eine davon. Sorgsam damit umgehen. Regelmäßig zur Vorsorge.

Selbstfürsorge ist immer noch ein gutes Stichwort. Selbstfürsorge kann nur manchmal auch wirklich schmerzvoll sein.

Auch 2018 habe ich es nicht so wirklich zufriedenstellend geschafft, mit meiner Zeit zu haushalten und Arbeiten, Freunde, Familie, Hund und Zeit für mich gut und stressfrei in Einklang zu bringen.

Es klappt schon besser, dass ich mir Dinge herausnehme und allmählich auch in meinem Kopf angekommen ist, dass ich nicht immer und ständig erreichbar sein muss, und niemand mehr über meine Zeit verfügen kann, außer ich selbst. Ich kann bestimmen, wie Dinge laufen und gemacht werden.

Eine Konsequenz daraus war, dass ich mich im kommenden Jahr auf zwei, drei Dinge spezialisiere, die sich eh schon gut eingespielt haben und die mir aber auch einen gewissen finanziellen Rahmen bieten. Bedeutet aber auch erst einmal einen Einbruch des Umsatzes, und alle Selbstständigen unter euch wissen, welche Ängste das hervorruft. Aber: Es ist schon immer irgendwie gut gegangen. Das wird es also auch diesmal.

Ein paar Ereignisse gegen Ende des Jahres machen mich sehr traurig, aber ich glaube nach wie vor an Schicksal. Nicht insofern, dass alles vorbestimmt ist, sondern dass alles irgendwie eine Bedeutung, einen Sinn hat. Dinge passieren, weil sie genau dann passieren müssen, um andere Dinge anzustoßen, Entscheidungen vorzubereiten.

Bis hier hin geschafft? Wow. Das war der längste Rückblick seit immer. Vermutlich hätte ich doch kürzen sollen und das bearbeiten mit dem Gutenberg-Editor hat mich auch ein wenig verzweifeln lassen. Aber es ist vollbracht.

Und da ich jetzt wieder einiges über meine eigenen Grenzen und meine Prinzipien gelernt habe, geht es auf in ein neues Jahr.

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