Lange gab es keinen Jahresrückblick. Aber die Community hat abgestimmt. Und wenn die Community einen Jahresrückblick 2015 haben möchte, dann bekommt die Community einen Jahresrückblick 2015. Alles für den Dackel, alles für den Club!

Los geht’s!

Januar

Das Jahr startete mit einem reinen Tisch sowohl beruflich (raus aus der Festanstellung, rein in die Selbstständigkeit mit Projektmanagement und Beratung) als auch privat (neue und beste Liebe).

Es gibt Strandausflüge nach Fehmarn, Arzttermine, Geschäftsessen, meine erste Projektwoche in Stuttgart vor Ort sowie ein Kickoff Meeting zu einem großen Relaunch einer Webseite, der mich eine lange Zeit in diesem Jahr begleiten wird.

Ich lerne viele neue, wundervolle Menschen in Berlin und Flensburg kennen und bin sehr glücklich mit allen getroffenen Entscheidungen.

Ende Januar gibt es dann zur Entspannung noch einen Bloggerworkshop im Eucerin Institut.

Februar

Ich treffe mein altes Projektteam und werde etwas wehmütig. Die Menschen fehlen mir tagtäglich um mich herum.

Ich verbringe mein erstes Wochenende in Flensburg mit Blick auf die Flensburger Förde und Dänemark. Erholungsurlaub inklusive HotDogs essen bei Annies Kiosk.

In Stuttgart bekomme ich einen Crashkurs in Sachen TYPO3 und finde alles super einfach.

Achja, weitere Arzttermine. Wenn man die Krankenversicherung nun schon vollständig selbst bezahlt, will man ja auch was davon haben …

März

Wir verbringen wieder ein Wochenende in Berlin. Und ein Wochenende in Karlsruhe. Wohnungsauflösung. Nachdem ich dort seit 3 Jahren nicht mehr wohne, soll das Kapitel nun wirklich endgültig abgehakt werden. Jede Menge angesammelte Kisten und Erinnerungen werden weggeschmissen. Alle Mülltonnen werden gefüllt und der Wertstoffhof bekommt auch noch etwas davon ab. Es sind harte Tage, aber ich werde wundervoll unterstützt und anschließend fällt eine enorme Last ab. Kapitel Karlsruhe: Haken dran!

April

Ostern auf Sylt. Ein paar Tage entspannen und frische Inselluft einatmen. Strandfeeling. Herrlich.

Phantom der Oper in der Neuen Flora zusammen mit einer Freundin aus der Heimat sehen, so lange es noch läuft.

Erste Frustration im Job: Ich komme nicht zu dem Ziel und Ergebnis, das ich mir wünsche. Ein Projekt macht große Probleme und Zickereien. Die ersten Nachtschichten kommen. Und weitere Arzttermine. So oft, wie in diesem Jahr, war ich bestimmt noch nie bei verschiedensten Ärzten.

Mai

Keine rp15 für mich. Dafür mein erster Kundenworkshop zu TYPO3. Ich erkläre die Webseite, das Backend und wie man dieses mit Content befüllt.

Außerdem findet im Mai der Patisserie Workshop mit GÜ im Cardinahl Kochstudio statt. Lecker und interessant war’s. Darüber hinaus darf ich noch zwei Bücher von Paul Ripke verlosen und freue mich sehr darüber.

Ende des Monats findet das Blogst Barcamp im BiTS statt, bei dem ich Anne wieder treffe. Wir haben Spaß und merken: Wir sollten uns auch endlich mal unabhängig etwaiger Veranstaltungen privat treffen.

In diesem Monat schreibe ich meinen letzten Artikel für hamburg.de und steige danach nach über einem Jahr aus dem Projekt aus.

Juni

Der Monat beginnt mit einer Projektwoche in Stuttgart und einer QS-Phase, die mir den Schlaf raubt.

Einweihungsparty von Marcels und Cecilias Wohnung in Berlin. Wir fahren hin und packen Raphael und Kim mit ins Auto. Witzigster Roadtrip des Jahres und endlich auch mal wieder alte Bekannte sehen. Wir haben ein gutes Wochenende.

Zweiter Lichtblick: Midsommar in Schweden. Der Urlaub startet mit einer Massage im Eucerin Institut. Dann geht es los in ein neues Land. Die wenigen Tage dort genieße ich in vollen Zügen. Die Nähe zu der Natur. Abgeschieden von jeglicher Hektik und Technologie. Ich komme endlich wieder zur Ruhe, kann Durchatmen. Aber auch in Ruhe nachdenken. Soll das alles so sein, wie es jetzt gerade ist? Ist es das, was ich will? Bin ich … glücklich?

Nach dem Urlaub folgen Termine, die einige Zeit später einiges umkrempeln werden.

Juli

Der Monat, vor dem ich mich fürchtete: Launch des großen Projektes und der Lieblingsmensch verschwindet für drei Wochen Motorradtour nach Island. Dinge überschlagen sich. Meine Stimmung wird zunehmend schlechter. Ich schlafe kaum noch, komme nicht zur Ruhe und bekomme Dinge nicht mehr richtig geregelt. Ich renne meiner Zeit hinterher.

Die Lichtblicke des Monats sind die Facetime-Telefonate mit ihm. Und dann irgendwann die Nachricht, dass er ein paar Tage früher zurückkommt, da das Wetter einfach nur mies und allmählich die Luft raus ist. Er will nach Hause.

August

Polterabend in Flensburg. Nachmittags hin. Nachts zurück.

Gespräche mit alten Freunden aus Karlsruhe. Man sucht Projektmanager. Leider vor Ort. Sonst klingt das alles supergut.

Abgesehen davon geht es für eine Hochzeit nach Flensburg, wir bekommen Babyannouncements aus dem Freundeskreis und freuen uns sehr und ich fahre für ein Wochenende zu meiner Familie. Es wird ein verlängertes Wochenende, da ich aus Versehen den falschen Flug gebucht habe. Aber Arbeiten via Remote bin ich gewohnt und das funktioniert auch einwandfrei. Ende des Monats fliege ich nach Fuerteventura, um den Sommerurlaub dort zu verbringen, der anders verläuft, als erwartet.

September

Meine Stimmung verschlechtert sich weiter, meine Schlafprobleme werden schlimmer und das Gedankenchaos nimmt größere Ausmaße an. Das schlägt sich auf soziale Kontakte nieder.

Ich gehe das erste Mal nach vielen Jahren wieder zum Zahnarzt und es ist alles gar nicht so schlimm, wie befürchtet. Regelmäßigem Zähneputzen sei Dank. Wir fahren für einen Tag nach Sylt, um den Neffen zu begutachten, schieben einen Kinderwagen vor uns her und bekommen gesagt, dass er uns gut steht. Ääääh … nein. Erstmal nicht. Aber wir gehen zum Candle-Light-Schwimmen ins Holthusenbad und haben einen schönen Abend.

Microsoft schickt mich als Produktivitätsreporter zur NEXT und legt zwei Bänder fürs Reeperbahnfestival dazu.

Es gibt zunehmend mehr Stress und Differenzen in weiteren Projekten und ich zweifele immer mehr an allem.

Dann sind meine Reserven aufgebraucht. Ich schlafe nicht mehr, kann keine Entscheidungen mehr treffen, fühle mich komplett überfordert und bin quasi handlungsunfähig. Zwei Ärzte sagen mir, dass es jetzt endgültig reicht.

Oktober

Ich schließe alle Projekte ab und ziehe mich zurück. Entscheide mich gemeinsam mit engen Freunden und Arbeitspartnern dazu, einen Monat lang eine Auszeit zu nehmen, etwas Abstand zu gewinnen, zur Ruhe zu kommen und zu genesen.

Ich gönne mir dank Gutschein einen Spa-Tag und verbringe viele Stunden in der Sauna und in Whirlpools.

Mache ein Gin Tasting mit einem Freund und feiere Ende des Monats meinen Geburtstag mit wenig Lust und Energie dafür, aber überwältigt von den vielen lieben Leuten, die dabei waren. Es war sehr schön mit euch. Ich freue mich seit langem wirklich mal wieder und spüre so etwas wie Glück.

Ich merke in diesem Monat und in dieser Zeit, wie wichtig Freunde sind und erfahre viel über mich selbst. Merke, dass einige Dinge anders werden müssen.

Ende des Monats dann die berufliche Rekapitulation: Nein. Ich schaffe es aktuell nicht mehr, in diesem Job zu arbeiten. Ich brauche mehr Zeit.

November

Ich bekomme eine Anfrage, ob ich Interesse daran habe, Kursleiter für Jugendliche zu werden. Es geht dabei darum, Azubis und junge Erwachsene im Unternehmen zu stärken. Zielsetzung und Zielerreichung. Aufbau von Selbstwertgefühl. Kommunikation von Bedürfnissen. Klingt spannend und ich möchte mehr erfahren. Wir treffen uns und ich bekomme mehr Einblick in das Ganze. Nach ein wenig Bedenkzeit entschließe ich mich dazu, die Zertifizierung zu starten. Das geht im nächsten Jahr richtig los.

Davon abgesehen fahren wir mal wieder für ein Wochenende nach Berlin und ich treffe Sari. Obwohl noch nie gesehen, verbringen wir einen sehr guten Nachmittag miteinander. Ähnlicher Mist verbindet uns und es tut gut, mit jemandem zu sprechen, der so vieles nachempfinden kann.

Der Star-Wars-Marathon startet zur Vorbereitung. Und ich kaufe die beste Teekanne der Welt wo gibt.

Dezember

Ich verkaufe meine Kameras und Objektive und alles, was ich nicht mehr brauche, um mir die Olympus OM-D E-M5II kaufen zu können. Wieder mehr Platz, Geld und weniger Kram, der ungenutzt rumliegt. Alles kommt in gute Hände. Meine digitale Spiegelreflex-Zeit ist nun also auch zu Ende.

Ich tanze an einem Tag auf zwei Weihnachtsfeiern und habe allmählich wieder ein besseres Selbstvertrauen.

Wir schauen Star Wars – The Force Awakens um 0.01 Uhr. Es ist die blödeste und die beste Idee zugleich. Keine Angst vor Spoilern mehr zu haben ist so befreiend und der Film ist soo soo soo großartig.

Lübecker Weihnachtsmarkt (immer wieder schön), Gänsemarkt Weihnachtsmarkt, Fleetinseln Weihnachtsmarkt. Alle super.

Und ein Ereignis, das mir zeigte, dass ich richtig tolle Freunde habe, auf die ich mich verlassen kann, die da sind und dass ich lernen muss, offener zu sein.

Fazit

Das Jahr war turbulent. Zwischenmenschlich, arbeitstechnisch und gesundheitlich war alles mit dabei. Es war anstrengend. Es war scheiße. Aber aufgrund dessen war es auch sehr gut. Bin ich im letzten Jahr gescheitert? Ja. Definitiv. An mir selbst. An meinen viel zu hohen Ansprüchen an mich.

Ich habe gelernt, dass ich Menschen um ich herum habe, denen ich vertrauen kann, die für mich da sind, auf die ich mich verlassen kann und die sich auch auf mich verlassen. Ich habe festgestellt, dass man nicht alles alleine schaffen muss. Man darf Schwierigkeiten haben. Es darf einem auch schlecht gehen. Man muss nicht durch alles alleine durch.

Meine Ziele für die nächste Zeit sind auf jeden Fall wieder mehr Routine in meinen Sportkram zu bringen, da ich mittlerweile weiß, dass mir das und Struktur im Leben hilft, klarzukommen.

Ich will mehr Zeit mit Freunden verbringen, mehr gemeinsame Dinge tun. Ich will wieder fröhlicher sein. Und ich will beruflich neu durchstarten.

Einige Gedanken dazu sind bereits gemacht, weitere folgen im Januar. Was genau? Weiß ich ehrlich gesagt immer noch nicht. Aber ich weiß, dass dieser Zusammenbruch längst überfällig war und ich bereits lange vorher die Reißleine hätte ziehen müssen. Ich war nicht so glücklich und merkte, dass ich was anderes machen möchte. Auch wenn ich nicht weiß, was das andere sein könnte.

Ich habe jetzt 3 Monate Auszeit hinter mir. Davon habe ich 2,5 Monate gebraucht, um halbwegs wieder einmal Dinge geregelt zu bekommen. Wenig bis keine Angst mehr vor Banalitäten zu haben. Kleine Erfolgserlebnisse zu haben und diese auch wertzuschätzen.

Und so rückblickend und zusammenfassend muss ich sagen, dass 2015 für mich das Jahr der Freundschaften und der Wertschätzung war. Ich bin froh, dass ich meine Freunde in meinem Leben habe, dass es sie gibt. Ihr seid alle ganz zauberhaft. ?

Vorheriger ArtikelNächster Artikel

Dieser Artikel hat 2 Kommentare

2

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert