Zur Vorbereitung für diesen Jahresrückblick habe ich mich einmal durch mein Blog gewühlt und alle Dezember der vergangenen (immerhin 11) Jahre angeschaut.
Fest steht: So wenig gebloggt, wie 2016 habe ich noch in keinem Jahr. Und so wenig Weihnachten, wie 2016 war auch noch nie. Das hatte seine Gründe, denn für mich persönlich war es ein richtig heftiges Jahr mit vielen Veränderungen und Verlusten, die sehr viel Kraft erforderten und dazu führten, dass es irgendwie doch noch ein gutes Jahr wurde. Aber fangen wir mal am Anfang an:
Januar
Ich ließ meine DIY-Fähigkeiten zu Jahresbeginn mal wieder walten, und bastelte eine Schultüte. Es war ein Last-Minute-Projekt und nicht ganz perfekt, aber gefreut wurde sich darüber und das ist das Wichtigste.
Bei einem Abendessen mit Freunden entstand dann eine irre Idee, die sich nach ein wenig Nachdenken dann festigte: Ich buchte einen Flug nach Thailand. Das war ein großer Schritt, aber ich spürte, dass das genau das richtige war. Die nachfolgenden Wochen gab es für mich demnach nur noch ein Thema. Außerdem entdeckte ich meine Leidenschaft für gute Instagrammer wieder und ließ euch daran teilhaben.
Februar
Auch im Februar drehte sich alles um die Vorbereitungen für Thailand und meine damit verbundene Angst und Aufregung.
Es war ein emotionales Durcheinander in jeglicher Hinsicht. Aufreibend. Anstrengend. Die letzten Projekte abschließen, alle informieren, dass ich nicht da bin. Und auch darauf einlassen, dass ich mir in der Zeit weder um meine berufliche noch sonstige Zukunft Gedanken machen muss. Das soll einfach nur Urlaub und weg von dem ganzen Kram, der mich beschäftigt und runterzieht werden.
März
Den März verbrachte ich dann in Thailand und mit Reisen. Es war ganz großartig. Tolle Menschen getroffen und vorallem wieder Kraft getankt und – so blöd es für manche auch klingen mag – wieder zu mir selbst zurück gefunden. Das war ganz großartig und ich danke allen, die das möglich gemacht haben und für mich da waren, mich unterstützt haben auf diesem Weg. Es war eine tolle Zeit, die mir half, das durchzustehen, was in den folgenden Monaten noch auf mich zukommen sollte. Und die Erfahrung half mir dabei, auf die Beine zu kommen und endlich wieder richtig gesund zu werden und viel über mich selbst zu erfahren.
Während des Rückflugs zog ich mir noch eine saftige Erkältung zu und lag dann eigentlich die restlichen Tage des Märzes flach. Dennoch fuhr ich das erste und letzte Mal eine Tour auf dem Motorrad mit. Schön zum Motorradtreff und zurück am Deich entlang. Man konnte Osterfeuer riechen und alles war sehr schön. Ist aber dennoch komisch, so ohne was um einen herum auf der Autobahn mit hoher Geschwindigkeit zu fahren. Außerdem war ich zum ersten Mal alleine im Kino (war gar nicht schlimm) und hoffe, die wenigen weiteren anwesenden Menschen waren nicht zu sehr genervt von meinem Hustenanfall.
April
In diesem Monat überschlugen sich die Ereignisse. Rückhalt, auf den ich mich verlassen hatte und aufgrund dessen ich die Reise überhaupt erst wirklich umgesetzt habe, ist auf einmal nicht mehr da. Von heute auf morgen hieß es nicht nur wieder auf die Beine kommen, sondern auch noch den Verlust verschmerzen, die wenige Kraft, die ich getankt habe, zusammenzuraffen, denn es ging für mich ums finanzielle Überleben. Ablenken, ablenken, ablenken, Lösungen finden, Lösungen finden, Lösungen finden. Also nahm ich einfach mal meine Wohnung in Angriff. Streichen wollte ich schon lange mal, Möbel austauschen war auch geplant. Somit wurde der Eimer Farbe, der seit nunmehr zwei Jahren in meinem Arbeitszimmer herumstand, geöffnet und an die Wände im Flur und Arbeitszimmer gebracht. Das erste Mal komplett alleine gestrichen und ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Dann die nächste Hiobsbotschaft und damit verbunden die Beerdigung meines Opas. Kann dieser Monat bitte vorübergehen? Irgendwann reicht es doch. Es ist so frustrierend, wenn du das Gefühl hattest, dass jetzt wieder endlich alles gut werden kann, dir daraufhin jedoch alles genommen wird, was dir wichtig war, alles, worauf du dich verlassen hast.
Ich schlafe nächtelang nicht, kann mich tagsüber nicht konzentrieren, bin müde, traurig, erschöpft. Muss. Durchhalten.
Yoga und die Thailand-Erlebnisse halfen mir sehr in der Zeit. Ruhe bewahren. Trotz allem das Gleichgewicht finden. Lernen, mit der Situation zu leben, wie sie ist, wenn ich sie nicht ändern kann. Akzeptanz und versuchen, aus jeder Situation das Beste zu machen. Atmen.
Mai
Endlich wieder re:publica für mich. Inhaltlich für mich in diesem Jahr wieder sehr gut. Tolle Menschen getroffen und kennengelernt, unterschiedliche Einblicke bekommen und sehr inspiriert aus Berlin wieder nach Hamburg zurückgekehrt.
Es folgt ein langer Spaziergang mit Pascal durch Planten un Blomen, Sommer und gute Gespräche genießen. Ebenso grillen mit den Nachbarn im Garten. Mal wissen, wem man da immer wieder über den Weg läuft. Das war ein sehr schöner Nachmittag. Meinen ersten Käsesahnekuchen mit Biscuit-Boden habe ich auch gezaubert und nunja, mein future husband wird sehr glücklich damit sein.
Dann kommen die Haare ab und frische Farbe drauf, ich mache meinen ersten Facebook-Ads-Workshop und gehe das erste Mal alleine in eine Bar, fahre das erste Mal Longboard und bin offensichtlich ein Naturtalent.
In diesem Monat entsteht auch der Wunsch nach einem neuen Rad. Was ist da nur los? Da ich mich davor aber noch etwas drücke (später fand ich auch heraus, was eigentlich mein Problem damit war), wird die Suche nach einem Rad durch eine neue Tradition von Kim und mir ausgetauscht: Samstags Waffeln essen bei Mr. Waffle am Gänsemarkt. Yummie. Mein Tipp: Weiße Schokolade, Mango und Kiwi, Schokosauce. Kalorienbombe par excellence, aber jede einzelne ist es wert.
Außerdem werde ich Mama. Also zumindest vorübergehendquasiehersotante. Denn ich darf die nächsten Monate den tollsten jungen Mann babysitten, den die Welt je gesehen hat: Baby-Lasse! Und ich habe nach wie vor nur pure Liebe für diesen kleinen Mann. Hach. Der hat mein Leben wieder um einiges besser gemacht, auch wenn er eigentlich die meiste Zeit geschlafen hat. Aber einem kleinen Kind Blödsinn beizubringen, das ist echt meine Berufung. Ich hatte Unmengen an Spaß und dank Lasse finde ich eigene Kinder gar nicht mehr so abwegig. Da hat er ja was angerichtet.
Tja, und dann war da noch die Panikattacke, die mich an der U-Bahnhaltestelle eiskalt erwischte und den restlichen Tag lahmlegte … Wie unschön das ist, wenn das Herz rast, dein ganzer Körper zittert, du schnell atmest und keine Ahnung hast, wie du das wieder wegbekommst, ist unbeschreiblich. Aber gut, was erwarte ich auch nach allem, was in den Wochen davor passiert ist. Irgendwann ist halt auch mal gut. Auch ich kann an den Punkt kommen, an dem es reicht. Ich lernte jedoch, mir in solchen Fällen Hilfe zu suchen. Mich ausgesuchten Freunden anzuvertrauen. Das tat ich auch in diesem Fall. Es hilft zu wissen, dass man Menschen um sich hat, auf die man sich verlassen kann. Mich machte das ruhiger und ich überstand das Wochenende und die darauffolgenden Tage unbeschadet mit einem Plan B in der Tasche.
Juni
Der Monat startet mit einer Fahrt nach Dresden. Ich mache eine Weiterbildung und muss für eine Schulung und anschließende Prüfung antreten. Sehr spannend und interessant und ich lerne nebenbei wieder mehr über mich selbst. Ich denke, dass dieses Erlebnis ein weiterer Wendepunkt für mich war, was meine Krankheit von letztem Jahr und meine Herausforderungen angeht.
Dann geht es für eine Pitch-Präsentation nach München und am selben Tag wieder zurück. Jetset, Baby.
Ich sage nach einem Vorstellungsgespräch einen Job, den ich sicher hatte, aus Gründen ab. Hallo Selbstbewusstsein, da bist ja wieder! Mach’s dir bitte gemütlich und verlass mich nicht so schnell wieder.
Daraufhin folgen die ersten Projektanfragen und -aufträge und genau das brauche ich jetzt. Langsam geht das doch alles in die richtige Richtung.
Außerdem sind Menschen von meiner positiven Art und Begeisterungsfähigkeit so berührt, dass sie mir nach einem Kurzvortrag mitteilen, dass ich mir das unbedingt bewahren soll und sie Gänsehaut hatten. Und glaubt mir, das geht runter wie Öl, nachdem dir mehrfach in der Vergangenheit gesagt wurde, dass du ein negativer Mensch bist, andere runterziehst und nicht gut genug bist.
Weg mit Ballast: Ich verkaufe Möbel und miste meinen Kleiderschrank zwei Mal hintereinander komplett aus und stelle in der Wohnung um. Viel besser jetzt.
Juli
Nachdem Möbel verkauft und umgestellt sind, muss ein neues Möbelstück her. Also ein Ausflug zu IKEA. Der war jetzt … naja, wie soll ich sagen? Schon erfolgreich. Aber auch ein wenig dumm umgesetzt. Wir kauften mehr ein als geplant, dachten, wir könnten das dennoch problemlos mit der Bahn transportieren, merkten nach einigen Metern bereits, dass das keine gute Idee war, konnten dann aber weder vor noch zurück und zogen durch. Unser Gefluche hörte man wohl durch ganz Hamburg und wir waren glücklicherweise trotzdem vor dem einsetzenden Starkregen in meiner Wohnung angekommen. Das machen wir so aber nie wieder.
Es folgte ein Fussball-Abend mit Freundinnen beim Italiener, viel zu viel Wein und einem Ausgang, der so nicht geplant war. Aber hey, gute Erinnerungen.
Ich schenke einem Freund zum Geburtstag einen Stadtteilspaziergang, damit ich fotografieren kann und wir beide wieder etwas mehr über Hamburg lernen, lese vermehrt wieder Print, aber hilft ja alles nichts, 2016 macht, was 2016 halt so macht: Hiobsbotschaften. Denn mein Hund, der bei meiner Mutter lebte, musste eingeschläfert werden. Keiner wusste, warum, aber sie bekam einfach keine Luft mehr und litt, so dass meine Mutter in einer Mitternachtsaktion den Tierarzt aus dem Bett klingelte und für die endgültige Erlösung sorgen musste.
Meine Erlösung erfolgt im Sinne einer Vollzeitbuchung für ein Projekt über die nachfolgenden fünf Wochen. Ablenkung. Beschäftigung. Zeit ins Land ziehen lassen.
Und weil ich nichts unversucht lasse, fahre ich spontan mit fremden Menschen für einen Tag und beste Spareribs nach Berlin. Es sind die dummen Dinge, die am meisten Spaß machen. Also los geht’s.
August
Weil das mit der Spontanität so gut läuft, geh ich in diesem Monat spontan als Begleitung einer Freundin auf eine 60er-Jahre Geburtstagsparty mit. Nachdem wir uns die Füße kaputt getanzt haben und der Körper sich so sehr nach einem Cheeseburger von McDonalds verzehrte, wurde der Plan nach Hause zu laufen kurzerhand über Bord geworfen. Wenn man schonmal am Hauptbahnhof ist, kann man ja auch mit der U-Bahn fahren.
Mein erstes Mal Festival folgt. Nachdem ich eine Karte zum Geburtstag geschenkt bekommen hatte, da ich bisher nie auf einem richtigen Festival war, und auch Leute gefunden habe, denen ich mich anschließen konnte, hieß es in diesem Jahr für mich: Hallo Dockville.
Das Wetter war ein Traum, die Gruppe ebenso entspannt und auf einmal kam da wieder dieser Gedanke: Ich brauche ein neues Rad! Diesmal sollte es aber nicht nur bei dem Gedanken bleiben, sondern Taten sollten folgen. Gemeinsam mit Kim klapperte ich sämtliche Läden in Hamburg ab, die Vintage-Rennräder in ihrem Angebot haben. Selbstverständlich war das Ganze nicht im ersten Anlauf von Erfolg gekrönt, doch ich wusste anschließend immerhin recht genau, was ich wollte und was auf gar keinen Fall ging. Nur wie das halt so ist mit Ansprüchen im Leben … Der zweite Anlauf war auch nicht erfolgreich. Der dritte verlief auch schlecht und allmählich machte sich Frust breit. Aber so schnell gebe ich doch nicht auf. Also einmal im Fahrradladen um die Ecke vorbei. Und da stand es dann. Es war schon ein bisschen Liebe auf den ersten Blick. Das Rad sah ich bereits vor einiger Zeit im Fenster hängen, wusste aber, dass das preislich in dem Laden weit entfernt von meinem gesetzten Budget ist.
Die Beratung war super, das Fahrerlebnis ebenso. Und wie das dann so ist, wenn man sich verliebt hat, dann kann man das Budget ja auch gerne mal etwas erweitern. Nach dem ganzen Mist, der passiert ist, habe ich mir da nicht sowas verdient? Tja, eine Woche später war es auf Vordermann gebracht und ich nahm es nach ein wenig Feilschen mit nach Hause. Spoiler: Wir sind immer noch megaglücklich miteinander!
September
Neues Rennrad bedeutet, wir müssen jetzt Radtouren machen. Hätte mir vor einigen Jahren jemand gesagt, dass ich mal freiwillig Touren mit dem Rad fahren werde, hätte ich ihn vermutlich ausgelacht. Aber wenn man erst einmal ein gutes Rad hat, macht das schlichtweg nur noch Spaß. Auch wenn man von anderen Rennradfahrern überholt wird und ein anerkennendes: „Tolles Rad!“ zugerufen bekommt, macht mich das glücklich. So fuhr ich also gemeinsam mit Kim mehrfach Abends nach der Arbeit zum Elbstrand oder am Wochenende an die Dove-Elbe. Im September bin ich glaube ich kein einziges Mal mit der U-Bahn gefahren. Das gute Wetter und die neu errungene Leidenschaft mussten doch ausgenutzt werden. Und weil das nicht genug ist, kam ich auf die glorreiche Idee, eine Radtour ins Alte Land zu machen. Man muss sich das mal vorstellen: Ich, die grade mal entdeckt hat, dass Radfahren Spaß macht, schlägt eine Tour über 30km vor (wir fuhren ohne Fähre) und das ist nur eine Richtung. Man muss ja auch wieder zurück.
Ich habe zwei Verrückte gefunden, die das mit mir angehen und wir hatten megaviel Spaß. Bessere Begleiter hätte ich mir nicht vorstellen können und die insgesamt 70 Kilometer fuhren wir problemlos. Gut, der Rückweg war etwas beschwerlicher, weil wir vergessen hatten, ordentlich Essen mitzunehmen, aber wir hatten ja Äpfel gepflückt. Ging auch. Raphael hat den Ausflug etwas mitgefilmt. Und überhaupt war der Spätsommer mit Kim und Raphael ganz zauberhaft. Danke dafür.
Dann war ich noch als einziges Nicht-Familienmitglied zu Baby-Lasses erstem Geburtstag eingeladen. Ich war stolz wie Oscar. Noch dazu, weil er das Buch, das ich ihm schenkte, sofort verstand, obwohl es erst für ältere Kinder geeignet war. So ein kluger Junge.
Jobtechnisch kam im September eine kleine Sache für das nächste halbe Jahr hinzu. Regelmäßiges Geld kann man gebrauchen. Dass das eine gute Sache war, zeigte sich bereits wenige Monate später.
Darüber hinaus wieder einige Blogger-Veranstaltungen und Events, die spannend und lecker waren.
Meine erste Projekturlaubsvertretung nach einem Jahr und der erste Geburtstag meines Opas ohne ihn. Eine Freundin kocht mir an dem Tag lecker Soulfood und wir verbringen einen gemütlichen Abend miteinander.
Ich werde offiziell Bio-Kisten-Abonnentin, gehe spontan mit zu einem Konzert von Prinz Pi, fand es überraschend gut und verbringe den Abend anschließend auf dem Kiez. Lange nicht mehr gemacht.
Oktober
Ich wollte ja auch mal wieder mehr Kultur. Also geht es mit einer Freundin ins Theater. Wir sahen uns die Inszenierung von Geld von Émile Zola an. Es war … verstörend. Wir sind beide raus und dachten uns: „Was war das denn jetzt?“
Es folgt die erste Bloggerbutze in Hamburg. Etwas verpeilt, aber dennoch ein kleiner Erfolg. Wir wissen, was das nächste Mal anders muss und sollten uns bald an die Planung machen. Außerdem hatte ich gute Gespräche und lernte weitere gute Menschen kennen. Freue mich schon auf unsere weiteren Ideen und Zusammentreffen.
Und dann folgte da noch das Geburtstagswochenende. Samstag anderer Geburtstag, auf den ich eingeladen wurde, kurz dort in meinen reingefeiert, Sonntag mein Geburtstag. Brunch wäre eine gute Idee, hab ich mir gedacht. War aber dumm von mir. Konnte ja keiner ahnen, dass wirklich alle kommen, die ich eingeladen habe. Selbstverständlich auch noch gleichzeitig und mit riesigem Hunger. Ich kam also aus dem Essen nachfüllen und Kaffee verteilen nicht mehr heraus. Abends war ich kaputt. Aber unfassbar glücklich. Nachdem ich meinen Geburtstag im vergangene Jahr ängstlich verbrachte und es dann auch noch Streit zwischen Freunden gab, war dieses Jahr einfach toll. Komplett andere, großartige Menschen. Zauberhafte Geschenke und tolle Briefe und Karten mit lieben Worten. Die behalte ich alle und lese sie mir an schlechteren Tagen immer wieder durch. Hach.
Aber noch in der Nacht werde ich krank. Magendarm. Das erste Mal in meinem Leben. Ich werde nachts wach und es geht los. Nicht gut. Zum Glück bringt mir Kim am nächsten Morgen seine Katze und Zwieback vorbei. Davon und von Tee ernährte ich mich 3 Tage lang (nein, nicht von der Katze!). Kurz hatte ich Angst, dass es mit dem Essen beim Brunch zu tun hatte, habe mich jedoch nicht getraut, nachzuhaken, zu peinlich war mir das. Es stellte sich jedoch heraus, das Baby-Lasse, der neuerdings in die Kita geht und mit dem ich den Tag zuvor gemeinsam verbracht hatte, eine kleine Virenschleuder war und ein schönes Geschenk aus der Kita mitgebracht hat. Zu großzügig.
Nach dem Magendarm kam dann noch eine richtige Grippe mit schön Fieber und Schüttelfrost. Gegen Ende der Woche verlasse ich mit Pascals Begleitung das erste Mal wieder meine Wohnung und nehme andere Nahrung als Zwieback zu mir. So aufregend. Noch dazu verhandele ich vom Krankensofa aus einen Vertrag für einen Job, der mich die nächsten 6 Monate absichern wird. Erfolgreich! Yeah.
Und der nächste Auftrag kündigt sich auch an. Alle sind von mir und meiner Arbeit überzeugt und wollen mehr mit mir machen. Was gibt es schöneres, als solch eine Bestätigung?
November
Und direkt, nachdem ich den Vertrag verhandelt und wir uns geeinigt haben, ging es auch schon los. Das brachte meine eigene Planung und Struktur ordentlich durcheinander, da ich auf einmal meine Zeit komplett neu einteilen musste, nicht darauf vorbereitet war, dass sich alles so schnell ändert, Dinge aus der Vorwoche aufholen musste und irgendwie ganz schön doll ins Stolpern kam.
Natürlich saß mir da auch noch die Erfahrung aus dem Vorjahr mit ordentlich Angst im Nacken. Aber Kommunikation hilft, denn redenden Menschen kann geholfen werden. So auch in diesem Fall. Alles mehr oder weniger gut gemeistert, aber immerhin gemeistert.
Die alljährliche Party zur Hanseboot steht an. Letztes Jahr musste ich sie aufgrund von Krankheit und Angst absagen. Dieses Jahr war ich wieder voll dabei.
Ich gehe mit einer Freundin zum Stories! Abendbrot und bin total begeistert. Den Laden lernte ich erst im Sommer durch Kim kennen und die Begeisterung und Leidenschaft für Bücher spürt man ständig. Das Abendbrot war fantastisch und kann ich jedem nur empfehlen. Ich bin jedenfalls mit ganz vielen neuen Buchvorschlägen wieder raus.
Das Bastille-Konzert! Mein Monatshighlight. Hach, war das schön. Und übrigens: Das erste Mal alleine zu einem Konzert gegangen. Erkennt ihr mittlerweile ein Muster in diesem Jahr? =)
Noch dazu mausert sich der November wohl wirklich zum Konzert-Monat:
2014 gab es Ben Howard.
2015 Editors.
2016 Bastille.
Was kommt nächstes Jahr?
Ich lerne einen Menschen kennen, der mir zunächst sehr ähnlich ist, aber dann doch ganz anders. Fahre für zwei Tage nach Berlin zum Arbeiten und widme mich der langersehnten neuen Gilmore-Girls-Staffel.
Plätzchen backen mit Freundinnen. Ein nächtliches 4-stündiges Telefonat. Außerdem war es der Monat der Kaffeeverabredungen. So viele Cafés und Kaffees hatte ich schon lange nicht mehr.
Dezember
Spontanausflug zum Weihnachtsmarkt nach Bremen, um davon überzeugt zu werden, dass die Stadt toll ist. Ja, ok, ich bin etwas verzaubert von der Stadt. Die kann schon was.
Dann wieder ein Abschied, auf den im nächsten Jahr vielleicht ein Neuanfang folgt, aber wer weiß das schon so genau.
Vernissage. Weihnachtsmarkt. Unfall- und Schwangerschaftsmeldungen (beides hat nichts miteinander zu tun) aus dem Freundeskreis. Und ich schaffe es mal wieder, meine Wohnung komplett auf Vordermann zu bringen. Was dem einen der Frühjahrsputz ist mir der Winterputz. Herrlich.
Internetotalausfall dank OSZE.
Weihnachtseinstimmung inklusive Geschenke bei Netflix. Enno Bunger Konzert (ein Traum). Und ein Bloggerevent von SIGG. Ich habe endlich eine Trinkflasche. Ein Kindheitstraum wird wahr! Ja is’ denn schon Weihnachten?
Für eine größere Projektsache geht es für einen Tag wieder nach Berlin (davon dann nächstes Jahr mehr), abends zurück und nur kurz zu einer Wohnungseinweihung. Naja. Um 3 Uhr war ich dann wieder zuhause. Aber hej, wenn der Abend gut war.
Weihnachtsmarkt und Kinderkarussell mit Baby-Lasse.
Frühstücken mit einer Freundin.
Kaffee mit einem Freund.
In die Heimat fahren.
Weihnachten.
Puh.
Und jetzt also Silvester. Das war’s dann mit uns, 2016. Du warst echt ’ne harte Nummer, aber auch du gehst vorbei.
Fazit
Im Rückblick 2015 habe ich mir vorgenommen, mehr Zeit mit Freunden zu verbringen, fröhlicher zu sein und beruflich neu durchzustarten. Ich würde sagen, dass mir alle drei Dinge gelungen sind.
[quote align=“alignleft“ name=“Sia – Never give up“]I won’t let you get me down,
I’ll keep gettin‘ up when I hit the ground[/quote]2016 war eine echte Prüfung für mich. Ich kam wieder voll bei mir an. Ich habe gelernt, woran ich arbeiten muss und das Jahr hat sein Bestes gegeben, mich immer wieder mit solchen Situationen zu konfrontieren. Einknicken und alten Mechanismen zu folgen wäre so viel einfacher gewesen, als sich den Dingen anzunehmen, sie wirken zu lassen und anders darauf zu reagieren.
Und es war das Jahr der ersten Male. Das erste Mal alleine verreisen. Noch dazu das erste Mal Backpacking und den Kontinent verlassen.
Das erste Mal alleine Kino. Das erste Mal alleine in eine Bar. Das erste Mal alleine auf ein Konzert.
Und ich habe viele alte und neue Menschen in mein Leben gelassen.
Kim. Wolfram. Raphael. Pascal. Katharina. Mareike. Solvej. Nele. Großer Lasse. Friedrich. Philipp. Paul. Linda. Lotta. Ulli. Viola. Tobi. Liesbeth. Tessa. Frederik. Tilman. Annika. Baby-Lasse. Johannes. Desi.
Ich danke jedem einzelnen von euch dafür, dass ihr euren Teil dazu beigetragen habt, dass dieses Jahr zu dem geworden ist, was es geworden ist. Auch wenn ihr mich möglicherweise nur bei einem kleinen Teil davon begleitet habt. Das war es so was von wert.
Außerdem danke ich Spotify, den Gilmore Girls und Sia: weil sie da sind, wenn’s mir scheiße geht und immer einen guten Rat parat haben. <3
Das Jahr ging so schnell vorbei, doch rückblickend ist so wahnsinnig viel passiert, dass ein Jahr dafür eigentlich kaum ausreichend ist.
Es ist viel Mist passiert, aber ich habe auch sehr oft richtige Entscheidungen getroffen und bin meinen Weg gegangen. Genau das möchte ich fortführen. Weiter auf mein Bauchgefühl hören, denn das ließ mich nur selten im Stich. Ich will noch mehr von dieser Welt sehen, wieder mehr hier sein, mehr mitteilen. Leben und genießen, sowie nie die Hoffnung verlieren, denn aufgeben ist keine Option.
2017 wird ein famoses Jahr.
Ich hab so gar keine Ahnung, was da anfangs bei dir los war, freu mich gerade aber sehr, dass es so ein gutes Ende nahm 🙂 Komm gut rein!
Ach Martin, das ist eine lange Geschichte und es ist genau das: Geschichte. 🙂
Ich danke dir und bin selbst auch sehr froh, dass es gut weitergeht. Einen guten Rutsch und wir sehen uns im neuen Jahr!
genau so muss das!
Da klingt teilweise reichlich viel *hach* mit. So gesehen: Ein feines Jahr. Und ohne Tiefen wären die Höhen ja keine. Oder so.
Einen ganz expliziten und besonderen Gruß kannst du Herrn Baby-Lasse ausrichten. Das mit der Werbung für den Nachwuchs hat er offenbar gut hinbekommen. Ich mag ihn.
Das werde ich bei nächster Gelegenheit tun. Vielleicht aber auch den Eltern, weil die einen richtig guten Job machen.