Heute ist also alles (wieder mal) vorbei. Und wie jedes Jahr erinnere ich mich wieder an ein spezielles Erlebnis in meiner Kindheit.
Mein altes Kinderzimmer hatte das Fenster in Richtung Hauptstraße. Umzüge ließen sich von dort bestens beobachten. Und man war vor gefährlichen Narren sicher, denn man konnte einfach das Fenster schließen, sobald sie zu nahe kamen. Sofern man sie bemerkt hat.
Einmal hat sich nämlich einer ganz fies angeschlichen und einen ganzen Sack voll Konfetti in mein Zimmer entleert. War super.
Selbst zu meinem Auszug im Oktober 2006 fand man noch Überbleibsel dieser Aktion.
Wiedemauchsei. Das wollte ich eigentlich gar nicht erzählen. Weiter zur Verbrennung.
Am Dienstag vor Aschermittwoch in diesem einen Jahr (es ist schon lange her!) saß ich also mit meiner Mutter auf der Fensterbank meines Zimmerfensters und sah die Hexen in ihrer Trauerkluft heulend den Weg in Richtung Marktplatz und Feuer beschreiten. Mit dabei die Strohpuppe, die symbolisch für die Fasnet verbrannt wird. Als der Zug dann schon fast vorbei war, fiel ich heulend in mein Bett. Meine Mutter hatte schwere Not dabei, mich auch nur irgendwie zu beruhigen, zumal sie nicht wusste, was mit mir los war.
Im Endeffekt weinte ich mit den Hexen. Und in der Annahme, dass es jetzt nie wieder eine Fasnet geben wird.
Meine Mutter musste lachen. Und nachdem sie mir mehrmals versicherte, dass das nun nicht das Ende war und es im nächsten Jahr auch wieder diese Tage geben wird, an denen man verkleidet auf die Straße geht, war ich beruhigt.
Kinder können so naiv sein.

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