Ungeplante Krankheitsvertretung vor der Urlaubsvertretung. Spontane Einladung für ein Dänemarkwochenende, an dem ich dann leider nicht teilnehmen konnte, Essen mit Schwimmbadblick und das erste Mal Radfahren in diesem Jahr mit Kreislaufzusammenbruch. Aber fangen wir mal am Anfang an.

Die Woche beginnt am Montag entspannt. Der Mann und ich fahren Wohnzimmertische kucken und kaufen. Glücklicherweise passte alles mit ein bisschen Tetrisspielen ins Auto.
Antizyklisch shoppen gehen macht mich ja immer sehr glücklich. Dadurch, dass wir beide selbstständig sind, können wir unsere Zeit etwas freier einteilen und nutzen das dann aus. Ich mag das sehr.

Anschließend holte ich mir in einer Agentur ein Briefing für Beratung und Konzeption ab und wir starteten mit dem ersten Brainstorming. Das verlief erfolgreich und war eine gute Grundlage für die weiteren Überlegungen für das Projekt in der Woche.

Am Dienstag trat ich dann weitere Dinge los, die privat vieles verändern werden und bat um Daumendrücken. Die erste positive Nachricht erfolgte, auf weitere musste ich warten. Das hatte zur Folge, dass ich quasi im 5-Minuten-Takt meinen Mailaccount aktualisierte – leider die komplette Woche vergebens. Wieso müssen denn alle immer in den Urlaub fahren, wenn ich wichtige Dinge zu entscheiden habe?

Der Mittwoch verlief unspektakulär, dafür war der Donnerstag wieder aufregend: Die Agentur, bei der ich derzeit fester als Freelancer arbeite, hat einen großen Pitch gewonnen, und obwohl ich nichts damit zu tun hatte, bin ich mindestens genauso aufgeregt, wie die und freue mich megadoll, als endlich klar ist: Ihr habt gewonnen! Zeit für Champagner! Und gute Gespräche. So schön.
Im Anschluss endlich wieder ein langersehntes Treffen mit der liebsten Nele und Drinks in der Sofabar. The good life.

Freitag war der socialize Tag: Abendessen mit den Eltern des Mannes mit Blick auf einen Aquafitness-Kurs. Wer denkt sich das denn aus? Unfassbar witzig und eigenartig, während des Essens Menschen beim Sportmachen zuzuschauen. Aber lecker war’s.

Danach weiter zur Wohnungseinweihung. Da ich vom Abend vorher genug Alkohol für die Woche hatte, kam spontan die Entscheidung: Der Mann darf alle Schnäpse durchtesten und ich werde das erste Mal sein Auto fahren.

  1. Ich bin in Hamburg erst 4 Mal Auto gefahren.
  2. Mit Automatik bin ich komplett überfordert.
  3. Ich bin noch nie so ein teures und großes Auto gefahren.
  4. Ich hasse einparken mit Autos, die ich nicht wirklich überblicken kann.
  5. Ich werde nervös, wenn der Autobesitzer neben mir sitzt.

Ich war also auf ein Abenteuer und viel Stress vorbereitet. Aber: Nachdem die ersten Meter gefahren waren, entspannte ich mich sehr (dank dem entspannten Beifahrer) und in diesem Auto musste man ja mal so gar nichts machen. Alles geht automatisch. Wie verrückt ist das denn? Dank Einparkautomatik hat auch das sehr gut und ohne etwaige Schweißausbrüche geklappt. Stolz wie Oscar, sag ich euch.

Den Samstag wollte ich entspannt für mich haben und ohne große Aktivität verbringen. Daraus wurde dann Pony nachschneiden beim Frisör für mich, Mittagessen bei IKEA, Freund vom Mann einsammeln, ans andere Ende der Stadt fahren, Dinge in der Wohnung des Mannes zusammensuchen, in „die beste Autowaschanlage Hamburgs“ fahren und megaenttäuscht sein, Schachspiel einpacken, in die Stadt fahren, damit der Mann seine Haare kurz beim Frisör in Ordnung bringen kann und dann ein spontanes: „Können wir zu T. fahren und du nimmst das Auto dann mit?“ … Ähhh. Oh. Puh.

Ich soll echt alleine fahren? Und was ist mit einparken? Und ich kenn den Weg nicht? Und wie traurig und sauer bist du, wenn ich es kaputtfahre? Na gut. Half alles nix. Wollte er so haben. Also den Mann rausgeschmissen und alleine nach Hause gefahren. Megaaufregend. Was da alles passiert ist. Falsch abgebogen. Wenden. Begegnung mit einem LKW. Rückwärtsfahren. Wahnsinn. Ich habe dann auch nicht lange nach einem Parkplatz gesucht, sondern einen der erstbesten genommen. Hauptsache vorwärts einparken.

Und während andere beim Knust Schlange standen, um ihre Samstagsabend-Feierei zu starten, schloss ich das Auto ab, klemmte mir das Schachbrett unter den Arm und freute mich sehnsüchtig auf meine Jogginghose und die Couch. Ich bin 31 Jahre alt.
Ich hätte auch bereits um 20:30 Uhr ins Bett gehen können, so müde war ich. Aber ich hielt noch zweieinhalb Stunden durch.

Der Sonntag startete früh und mit der ersten Radausfahrt des Jahres zu Balz und Balz und Frühstück. Bereits nach den ersten Metern wusste ich wieder, wieso ich mich im Sommer so sehr in dieses Rad verliebt habe. Es ist immer noch traumhaft und ich kann die ersten großen Touren in diesem Jahr kaum erwarten.

Nach dem leckeren Frühstück wieder nach Hause und kaum zuhause angekommen hat sich mein Kreislauf verabschiedet. Ich befand mich jedoch in guten Händen und somit ging das auch ganz schneller wieder.
Am Nachmittag waren Baby-Lasse und Spazierengehen angesagt. Dem Mann steht ein Kinderwagen gut und Baby-Lasse hat nun auch seinen ersten Ausflug über den Kiez hinter sich gebracht. Ein echter Hamburger Jung’.
Danach noch ein bisschen Lego spielen, dann wurde der kleine Mann auch schon wieder abgeholt. Tatort. Wochenende Ende.

Vielleicht wird das nächste Wochenende ja mal ruhiger …

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