Früher habe ich mich immer gefragt, wie die Menschen um mich herum so viele Serien schauen konnten. Wie haben sie das in ihrem Leben untergebracht, ohne andauernd vorm Fernseher oder Rechner zu sitzen? Und wie behält man da denn den Überblick über alles, was vor sich geht, wann was kommt, wer was macht? Das war mir alles zu viel. So werde ich sicher nie sein. Ein oder zwei Serien sah ich früher gleichzeitig. Das war’s dann aber auch. Der Rest war einfach nicht spannend oder interessant für mich.

Doch irgendwann hat es mich dann doch erwischt. Vorallem, da es in Zeiten von Netflix und Amazon Prime so einfach geworden ist und beide darüber hinaus auch noch selbst gute Serien produzieren. Ich will gar nicht genau wissen, wie viele Serien ich mittlerweile zu Ende geschaut habe oder aktuell noch verfolge. Aber es gibt so drei Serien, die sich für mich hervorgetan haben and there you go:

1. Suits

Männer in Anzügen. Reicht eigentlich schon aus, geht aber noch weiter. Suits ist eine Anwaltsserie um Harvey Specter (einer DER Top-Anwälte in New York) und Mike Ross (fotografisches Gedächtnis). Beide begegnen sich schicksalshaft, als Mike auf der Flucht vor Ermittlern der Drogenpolizei und Harvey auf der Suche nach einem neuen jungen Anwalt ist. Klingt komisch, ist aber so.

Doll verliebt bin ich in Harveys Sekretärin Donna, die durch Loyalität und Allwissenheit besticht. Außerdem mag ich den Sarkasmus und den Witz in den Dialogen. Staffel 3 schwächelte für meine Bedürfnisse stark und ich war echt enttäuscht, aber Staffel 4 holte alles wieder raus und ich freue mich, dass es weitergeht.

Wer auf hübsche Menschen in netter Kleidung, Anwaltswitz und verworrene Geschichten steht, ist hier gut aufgehoben.

2. Californication

Diese Serie sah ich erst sehr viel später und wir hatten zugegebenermaßen einen schwierigen Start. Ich datete jemanden, der absolut von dieser Serie überzeugt war und sie mit mir schauen wollte. Es ist ziiiiiieeemlich seltsam, wenn man gerade jemanden neu kennenlernt und sich die erste Serie, die man gemeinsam ansieht, ausschließlich um Sex dreht. Ich war irritiert. Und auch nach 5 oder 6 Folgen wurde ich mit der Serie nicht so richtig warm. Zu oberfächlich und exzentrisch erschien das Ganze. Ich war also froh, dass sich andere Serien fanden und wir an der Stelle nicht mehr weitermachten.

Doch einige Zeit später kam eine Phase, in der ich viel Zeit hatte und keine Serie mehr, die ich schauen konnte. Also doch mal weiter versuchen. Genau da hat es dann Klick gemacht. Ich war so hooked und konnte gar nicht mehr aufhören. Allmählich machte das alles Sinn, ich fühlte mit … und war unfassbar traurig, als alles vorbei war. Aber auch froh, denn seien wir mal ehrlich: Die letzten Staffeln bauten dermaßen ab, das war teilweise nicht mehr schön, anzusehen.

Ich will nicht zu viel verraten, aber um es kurz zu machen für die, die die Serie noch nicht kennen: Es geht um Promiskuität, Hollyword, Missbrauch von Alkohol und Drogen, um die glückliche und traurige Liebe und um einen zerstörten und aufgrund dessen absolut heißen David Duchovny.

3. The Good Wife

Ebenfalls eine Anwaltsserie, aber diesmal geht es um eine starke Frau (Alicia Florrick) zwischen zwei Männern und mitten in einem politischen Skandal um ihren Mann. Alleinerziehend. Nach einigen Jahren zuhause sucht sie wieder einen Job als Anwältin. Niemand will sie einstellen, bis sie in der Kanzlei eines Studienkollegen landet. Der ist angetan von ihr und versucht, sie unterzubekommen (was ihm natürlich gelingt) und los gehen die Irrungen und Wirrungen.

Dennoch bleibt Alicia stark und tough und knickt nicht ein, entwickelt sich von Staffel zu Staffel weiter. Ganz großartige Darstellung und absolute Empfehlung.

Neben diesen Serien gibt es noch viele mehr, die ich immer mal wieder schaue, aber das würde den Rahmen sprengen und House of Cards muss ich jetzt auch nicht zwingend erwähnen, das kennt ihr hoffentlich.
Mittlerweile schaue ich auch mehr Serien als Filme, für letztere kann ich mich immer weniger begeistern, weil sie mich viel weniger überzeugen. Vielleicht ändert sich das irgendwann mal wieder, aber ich mag an Serien, dass man so eintauchen und mitfiebern kann, mitbekommt, wie sich Charaktere weiterentwickeln … oder auch nicht.

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Dieser Artikel hat 8 Kommentare

8
  1. Ich fand die vierte Suits-Staffel ähnlich mäßig wie die dritte, wenn auch vielleicht leicht verbessert. Aber die fünfte hat wenigstens einige der offensichtlichsten Fehler abstellen können. Dennoch waren die ersten beiden Staffeln noch am besten.
    (zur Unterstützung meine Meinung zu den Staffeln im Überblick, jeweils unten im Beitrag:
    S5: https://www.serieslyawesome.tv/review-suits-s05e16-25th-hour/
    S4: https://www.serieslyawesome.tv/suits-s04e16-not-just-a-pretty-face/

  2. Ich fand’s halt einfach nervig, dass sie die ganze Zeit an einem Fall rumgedoktort haben und irgendwie sich alles zuspitzte, ich aber irgendwann nichts mehr verstand. Es war nur noch durchziehen. Mir fehlten die Weiterentwicklung der Charaktere und der Story hinter den Fällen.

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