…oder: Wie man’s lieber nicht macht.

Zeit der Entscheidung / time to decision
photo credit: .:AR:.

Wenn der Wecker klingelt, erstmal ein wenig hin und her wälzen und das ein oder andere Stündchen weiterschlafen.
Sobald man den Punkt erreicht hat, an dem man vom Augenzulassen die Nase voll hat, nimmt man das in einer hirnverbrannten Aktion angeschaffte Smartphone vom Nachttisch (warum hat man sich das nochmal angeschafft? Irgendwie verschlimmbessert dieses Gerät doch nur alles), verbindet sich WLAN-technisch mit der Welt außerhalb des Bettes und liest ein bisschen die Tweets, twittert gelegentlich mal selbst und kuckt, was sich so im Mailpostfach tummelt und was sich auf Facebook so tut. Dann surft man ein bisschen in der Gegend herum, markiert alles Interessante und weniger Interessante voll kuhl auf der Höhe Zeit mittels irgendeiner tollen App (wahlweise auch Widget or whatever) zum Später-am-PC-Lesen.

Wenn man dann merkt, wie langweilig und unbequem das alles ist, macht man davon noch 2-3 Durchgänge. Dann ist aber auch wirklich alles abgegrast und ein bisschen Hunger hat man vielleicht auch. Also auf zur nächsten Station: PC.

PC hochfahren, und das Programm, welches man smartphonemäßig absolviert hat, noch einmal zelebrieren. Und natürlich die total interessanten und weniger interessanten Links und Seiten aufrufen, damit auch ja gefühlte Fünfmillionen Browsertabs den Monitor verschandeln. Dann heißt es Frühstück zubereiten und ultraunterhaltsame Comedyserie anschauen. Greek. Scrubs. HIMYM. Was gerade so anfällt.

Frühstück fertig, Serie aber noch nicht? Macht nichts. Vom Frühstück kann man sich Nachschlag holen, oder man lässt es einfach auf sich beruhen, bis die Folge fertig ist.

Dann erstmal Angst vorm Feedreader bekommen, weil eh schon so viele Tabs offen sind. Macht aber nichts. Erstmal muss eh nochmal geschaut werden, was in der Zwischenzeit bei Twitter passiert ist. (Meistens im Übrigen: NICHTS!)

Wenn der Feedreader durch ist, hat man die Hälfte auf „als ungelesen markieren“ gesetzt und den Rest in Tabs geöffnet, oder übersprungen. Davon macht man zwei Durchgänge, dann hat man alles geschafft und der Browser reagiert vor lauter Tab-Prozessen nur noch alle paar Minuten.

Macht ja nix. Muss eh noch Bewerbungen schreiben. Denkt’s und öffnet das Textverarbeitungsprogramm. Sobald das Ding offen ist und man das angefangene Anschreiben mit den vielen Stichwörtern vor sich hat, wirken die Tabs wieder wie das kleinere Übel. Also einen Pseudosatz, wahlweise aber auch nur ein Pseudowort in das Anschreiben einfügen und weiter geht’s im Browser.

So kann das den ganzen Tag gehen. Zwischendurch kann man mal shoppen gehen. Einen Kaffee trinken. Wäsche waschen. Oder kucken, was das werktägliche TV-Programm zu bieten hat. Das muss man nämlich spätestens zum Mittagessen bemühen. Weil vorm PC Mittagessen geht ja gar nicht.

Und irgendwann ist es dann recht spät. Die Bewerbung fertig zu machen lohnt sich jetzt auch nicht mehr. Lieber morgen, da hat man mehr Zeit und ist auch nicht so geschafft von diesem anstrengenden Tag. Außerdem kann man sie dann auch gleich wegschicken. Sieht besser aus.

Jetzt noch ein bisschen Twitter, Feedreader, Facebook. Um dann völlig erschöpft ins Bett zu fallen und zu schlafen. Und zu hoffen, dass der Tag morgen nicht so anstrengend wird, wie der vergangene…

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Dieser Artikel hat 5 Kommentare

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    1. @R: Mein Tag ist an Anstrengung nicht zu unterschätzen. Das schafft nicht jeder. Dazu muss man geboren sein.

      @feronia: Ich wundere mich auch immer wieder, wie ich es dann doch schaffen kann.

      @anne: Vergiss es! In punkto Nerdigkeit macht mir keiner was vor. Dazu gehört mehr, als nur ein Junkie zu sein. *thron wieder besteig* 😉

  1. sehr geil – so sehen meine wochenenden manchmal aus. jaja, schule/studium/arbeit strukturiert einem den tag ganz schön… obwohl man sich immer drüber beschwert, wenn man’s gerade hat ;).

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