Ich vermisse sie, die persönlichen Beiträge. Dieses Am-Leben-von-anderen-teilhaben. Früher gab’s davon mehr. Mehr Zusammenhang. Man fühlte sich mit den anderen Bloggern verbunden.
Ich will das wieder mehr haben. Mir fehlt das. Mehr Leichtigkeit. Weniger Werbung und Business. Weniger Futterneid und Du musst und Du sollst und Authentizität.
Aber ich weiß auch, wie schwer das ist. Persönlicher zu sein bedeutet auch, angreifbarer, verletzbarer zu werden. Möglicherweise von Menschen, die man nicht einmal kennt. Wertend. Verurteilend. Persönlicher zu sein bedeutet aber auch, anderen Menschen Mut zu machen, Zuversicht zu liefern, zu motivieren, zu inspirieren.
Mir ist mein Jahresrückblick nicht sonderlich leicht gefallen. Das Schreiben war kein Problem. Es war das Wissen darum, dass ich nach der Veröffentlichung keine Kontrolle mehr haben werde. Keine Kontrolle darüber, wer das liest und keine Kontrolle darüber, was Menschen darüber denken. Wie sie die Geschehnisse einordnen, wie sich das Bild von mir in ihren Köpfen zusammensetzt.
Vor 10 Jahren war das so viel einfacher. Da kannte man Blogs nicht so richtig. Man war anonymer und konnte sich hinter einem Pseudonym verstecken. Aber Impressumspflicht und auch die Tatsache, dass man die Menschen hinter den Blogs irgendwann getroffen hat, in größere Städte gezogen ist und und und führten dazu, dass man mehr und mehr mit dem eigenen Blog in Verbindung gebracht wurde. Darauf angesprochen wurde. Und dann realisierte man zum ersten Mal, dass man nicht kontrollieren kann, wie manche Worte bei anderen Menschen ankommen. Es wird gewertet und es wird geurteilt und es wird auch verurteilt.
Aber nun gut. So ist das. Ich versuche, nicht in die offizielle Schusslinie zu geraten und mache hier wieder meine Sache. Persönlicher. Und dadurch angreifbarer. Weil es mir fehlt. Und weil es mir mal so viel Gutes gegeben hat.