B.

Bachelorette of Arts

Das Fräulein zimtsternin ist dann wohl mal offiziell eine Bachelorette.
Note weiß ich zwar immer noch nicht genau. Aber bestanden mit gut.
Zum Ende hin flacht es ab und reicht dadurch nicht für eine 1. Sagt mir mein Betreuer. Er hätte das Gefühl, dies wäre auf ein Zeitproblem zurückzuführen. Wie Recht er doch hat.

Kinder, ich sag euch: Was fällt mir ein Stein vom Herzen.
Nachdem die letzte Woche nur Mist war ist diese Woche, abgesehen von meiner swine flu Erkältung, bisher ganz gut. Warten wir ab, was noch so kommt.

Heute schau ich mir also eine WG an und schneie mal beim Arbeitsamt vorbei. So zumindest der Plan.

W.

Waiting Line

Thesis

Der Tag der Abgabe. Fotot nach der Abgabe. Mit meinem Exemplar.
Vier Wochen ist es nun mittlerweile her.
Noch einmal schlafen und ich erfahre mein Ergebnis.
Mein Herz hat Aussetzer und überschlägt sich gelegentlich beim Denken daran. Angst und Vorfreude und Entspannung wechseln sich ab. Angst überwiegt.
Ich bin gespannt.
Nightmare und so.

S.

Start

Ich bin aufgestanden, aber nicht wach.

Der Status der Bearbeitung meiner Master-Bewerbung an der TU hat sich geändert. Nun steht nicht mehr „Post Eingang“ dort sondern „Antrag noch nicht da oder in Bearbeitung“.
Daraus werde ich allerdings auch nicht schlauer.

Nun denn, weiter mit dem Projekt „Ich schreibe eine Thesis, während ich 3 Tage vor Abgabe merke, dass da Murks drin ist und eine Million potentielle neue Mitbewohner WG-gecastet werden“.

C.

Chronische Unlust

Ich mag nimmer.
Noch dazu ist hier das große WG-Casting ausgebrochen. Ständig klingeln Telefone oder kommen Leute vorbei, die durch mein Chaos aus liegen gebliebener Wäsche, Berlin-Goodies, Büchern und Texten geschleust werden wollen, ständig gleiche Erzählungen.

Außerdem bin ich nicht begeistert, wenn jemand hier vorbeikommt, wenn ich unter der Dusche stehe. Ich nehme seltenst frische Kleidung mit, sondern ziehe mich vorzugsweise in meinen privaten Räumlichkeiten um.
Aber heute morgen konnte ich wieder meine Schlafkleidung anziehen. Und als ob das nicht schon beschämend genug wäre, hat diese Person auch noch den Papa im Schlepptau dabei. Hallo!

Mittlerweile zieren zwei Blasen meine Füße. Plus ein etwas größerer Kratzer vom heruntergefallenen Pfefferstreuer. Ein Splitter bahnte sich geradewegs eine Route in meinen großen Zeh. Nun riecht es immer nach Pfeffer, wenn man mitm WG-Staubsauger saugen möchte.

Die Nägelkauerei geht wieder los, weil mir der Stress allmählich zusetzt. Ich bin ein Nervenbündel.
Daher habe ich mich vorhin beim Kochen von meinem eigenen Schatten erschrecken lassen. Und als ob das nicht schon genug gewesen wäre, habe ich just in den letzten Minuten des Essen-machens meinen kleinen Finger an der heißen Pfanne verbrannt. Ergo: Brandblase die höllisch schmerzt.

Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Ich mag nimmer!

D.

Dreiecksbeziehung

Zauberhaftes Wochenende mit dem Liebsten verbracht. Auch wenn wir derzeit eine DreierDreiecksbeziehung führen (Thesis, er und ich).
Meine Thesis ist omnipräsent. Schreibe ich daran, denke ich an sie. Bin ich auf dem Stadtfest und versuche die Zeit mit Freunden und tollen Bands zu genießen, denke ich an sie. Irgendwo in meinem chaotischen Hirn hat sie sich ein Plätzchen eingerichtet, und will da nicht mehr weg.

Dementsprechend unentspannt war das Ganze. Zwischendurch immer noch ein wenig guter Musik gelauscht (Savoy, Mikroboy, Niels Frevert) und auf die letzten Tage in Gießen hat der Liebste dann auch meinen liebsten Fotofreund kennengelernt. Wurde auch langsam mal Zeit. Und wenn ich das an dieser Stelle kurz erwähnen darf: Der gute Dennis wird mir fehlen. Wer geht denn dann -wo auch immer- mit mir fotografieren und macht solch fabelhafte Fotos?

Aber wieder zurück zur Thesis, wir wollen uns noch nicht in Abschiedsstimmung versetzen. Dafür ist noch 6 Wochen Zeit. Zeit ist jedoch ein gutes Stichwort!
Jedenfalls denke ich mir bezüglich Thesis: Sind doch nur noch 4 Tage, dann bist du sie los! Und dann kommt die Panik. WAS?!?! Nur noch 4 Tage?! Das schaff‘ ich doch im Leben nicht. Ich hab erst 20 Seiten, den Rest krieg ich nie voll und und und überhaupt und so… Wie denn?!
Man sieht schon: ich kann den Tag wunderbar mit Selbstgesprächen und -zweifeln füllen.

Jedenfalls ging der Mann ein paar Sachen der bisherigen Arbeit mit mir durch. Stilistische Feinheiten, Formatierungskram, Grammatik und Sinnlosigkeiten. Anschließend brachte ich ihn brav zu seinem Abholpunkt, um danach an meinem Prachtexemplar weiterzuarbeiten (ich meine die Thesis, nicht den Liebsten!).
Letzte Thesistat des Tages war dann, die Arbeit meinem Lieblingskommilitonen zu schicken. Mister Bachelor-of-Arts-Note-1,x sollte sich der ganzen Sache inhaltlich kurz annehmen. Und das hat er auch getan.
Ich habe nun einige Verbesserungsvorschläge und -vorhaben für morgen notiert. Und ich muss sagen: Ich bin wieder guter Dinge. Wenn der Mister nämlich sagt, dass das gut ist, dann wird das wohl so sein. Und das beruhigt mich. Dann weiß ich, dass ich zumindest nicht vollkommen daneben liege.

Vor mir liegen noch vier hoffentlich äußerst produktive Tage. Und in den Feierabend zu starten in dem Wissen, was man morgen tun kann und muss, ist beruhigender, als morgen bei Null anfangen zu müssen.

Und zur Belohnung gibt es nun eine Folge Gossip Girl. Ein bisschen Mädchen muss auch mal wieder sein.

L.

Le Thésis

Halten wir fest: Wir stagnieren!
13. August: 18
14. August: 18
15. August: 19

Kurzum: Wir kommen nur allmählich vorwärts.
Das ist die schlechte Nachricht.

Die gute Nachricht ist: Das Ding nimmt allmählich Form an. Durch Absätze hin- und herschieben ergibt das ganze Konstrukt langsam aber sicher Sinn. Und darüber hinaus bin ich nicht mehr ganz so von Selbstzweifeln durchfressen.
Problem: Das war immer ein schlechtes Zeichen während meines Studiums. So lange ich unsicher war: Top-Noten! Sobald ich sicher war und stolz auf mein Werk: Zonk!
Aber darüber haben wir jetzt keine Zeit, nachzudenken. Wir müssen weitermachen!

Jedenfalls habe ich nun so etwas wie einen roten Faden gefunden, an welchem ich mich entlanghangeln kann. Und heute morgen kam mir spontan die Eingebung, dass ich nun doch mein ganze Konzept wieder über den Haufen werfen werde, und alles umstrukturiere. Ich hab ja noch 5 Tage…

Z.

Zwischenstand #Thesis

11. August: 10/40-60
12. August: 15/40-60
13. August: 18/40-60

Es läuft. Wenn auch behäbig. Eigentlich wollte ich es zur Halbzeit schaffen heute. Aber das wird nichts. Es läuft einfach gerade nicht so ganz rund. Und so klingt die Geschichte auch.
Aber ich setze mich nicht unter Druck. Das wird schon. Druck bringt jetzt auch nichts mehr. Also heißt die Devise: Weitermachen!
Und das tu ich auch. Aber erst, nachdem ich mir eine Portion Schlaf abgeholt habe.

Der Liebste kommt morgen. Und darauf freue ich mich sehr. Die erste Woche seines Praxissemesters ist vorbei. Es ist einfach eine Umstellung, nicht mehr zu jeder Tages- oder Nachtzeit Kontakt zu ihm aufnehme zu können. Vor allem jetzt. Eine absolut neue Situation und Erfahrung. Und die halbe Stunde bis Stunde Telefonat am Tag gleicht das nicht sonderlich gut aus. Umso mehr freue ich mich nun auf das Wochenende und den unerwarteten Besuch.
Da zeitgleich das Stadtfest in Gießen stattfindet, haben wir auch ein wenig was zu tun. Immerhin muss ich das noch ein letztes Mal mitnehmen in der Hoffnung, das ein oder andere bekannte Gesicht nochmal wiederzusehen.

In dem Sinne: Good luck and good night.

P.

Point of no return

Just in dieser Sekunde ist es soweit. Das Kind ist in den Brunnen gefallen, um es mal metaphorisch auszudrücken. Ab jetzt gibt es kein Zurück mehr. Ich kann nicht mehr von dem Thesis-Modul in meinem Studium zurücktreten. Vergeigt. Termin verpasst. Oder auch nicht.

Jedenfalls heißt es jetzt: Das Ding muss geschafft werden. Mir bleiben noch genau 9 Tage Zeit. Noch 226 Stunden, wenn ich die Arbeit am Freitag um 10 Uhr zum Drucken und Binden bringen will.

13 560 Minuten.
813 600 Sekunden.
Die Uhr tickt.

K.

Kein guter Tag

Heute ist kein guter Tag zu sterben schreiben.

Der Tag begann damit, dass mich das Leo-Kaninchen fast zum Ausrasten brachte. Ununterbrochen machte der Herr Lärm. In Form von „Leo schiebt mal die Einstreu hin und her“ über „Leo buddelt fleißig den Plastikboden um“ zu „Leo hängt die Kaninchentoilette aus und zieht an den Gitterstäben“. Ein wenig Auslauf, ein wenig Bespaßung, Käfigsäubern… nichts, was sonst hilft, half.
Also ab damit ins andere Zimmer. Somit konnte ich wenigstens eine Weile produktiv arbeiten. 4 Din A4 Seiten Stichwörter. Handschriftlich. Die Geschichte der Teilnahmeforschung.

Den Nachmittag verbrachte ich mit neuen Textmarken und Buntanstreichen der dazugehörigen Texte auf dem Balkon. Unterbrochen wurde ich dabei vom eintretenden Regenschauer und der täglichen Fernsehdosis.

Danach begann das Buch-Drama.

Dennoch wollte ich etwas erledigt bekommen. Gewissen beruhigen. Aber die halbe Seite, die ich auf das virtuelle Papier brachte, ist mehr als jämmerlich. Die Sätze miserabel. Der Text unverständlich.
Meine Nerven? Immer weiter strapaziert.

Daher habe ich jetzt beschlossen, das Projekt „Thesis“ für heute zu beenden. Es kommt ja doch nichts sinnvolles dabei heraus, dann kann ich es gleich lassen.
Und morgen… ja, morgen ist auch noch ein Tag. Hoffentlich ein besserer, als der heutige.
In diesem Sinne…. Buch zu, Thesis tot. schläft.