S.

Stadtteilspaziergang – Speicherstadt und Hafencity

Es war mal wieder an der Zeit für einen Sonntagsspaziergang. Sehr lange ist der letzte her und obwohl ich seit Thailand sehr viel zu Fuß in Hamburg unterwegs bin, hatte ich nie meine Kamera dabei. Ich habe viel gesehen, viel aufgenommen, oft einfach nur Musik gehört und visuelle Eindrücke gesammelt. Aber festhalten, danach war mir lange nicht mehr.

Am vergangenen Sonntag schnappte ich mir jedoch einen guten Freund, gute Laune, die Kamera und viel Hintergrundwissen und wir zogen gemeinsam durch einen mir bereits bekannten Stadtteil, mit dem ich sowohl positive als auch negative Erinnerungen verbinde. Gemischte Gefühle, als wir an verschiedenen Plätzen vorbeikamen. Neuanfang. Abschied. Und wieder ein Neuanfang. Auch wenn das Wetter nicht das Beste war, haben wir viel gelernt und es tat mal wieder gut, zu fotografieren.

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Gestartet sind wir am Kehrwiederstieg. Diese kleine Brücke wirkt auf mich immer so zerbrechlich, aber sie hält seit Jahren. Auch am Sonntag konnten wir sicher und ohne besondere Zwischenfälle den Zollkanal überqueren. Gelernt haben wir an dieser Stelle, dass der Binnenhafen früher ein geschützter Hafenbereich war und durch Baumstämme, die auf dem Wasser schwammen, die Einfahrt per Schiff in die Stadt verhindert wurde. Daher kommt also der Name der naheliegenden U-Bahnstation Baumwall #mindblown.

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Was ich bisher auch nicht wusste: Die Speicherstadt wurde nicht auf einem freien Gelände errichtet. Vielmehr wurden die ehemaligen Eigentümer enteignet (und wohl auch entschädigt) und um die 25.000 Menschen mussten ihr Viertel für den Bau der Speicherstadt verlassen. Über 1.000 Kaufmannshäuser, Arbeiterquartiere und Speicher wurden einfach mal abgerissen.

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Weiter ging es zum Sandtorhafen, von dem aus man einen guten Blick auf den ersten realisierten Bauabschnitt der Hafencity hat. Diese ist eine Neunutzung nicht mehr benötigter Hafenfläche. Durch Container und den ganzen Fortschritt und die Effizienz lag immer mehr Fläche brach. Also mal ein neues, innenstadtnahes Viertel auf der Fläche bauen. Ob man es nun mag oder nicht, hier entstehen jedenfalls jede Menge Büros und Wohneinheiten. Die Kosten pro Quadratmeter liegen wohl zwischen 9,50 Euro und 20 Euro Kaltmiete. Herzlichen Glückwunsch.

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Natürlich darf auch die Elbphilharmonie nicht fehlen, wenn es um die Hafencity und die Speicherstadt geht. Auch hier scheiden sich die Geister, was man nun von dem neuen Wahrzeichen von Hamburg halten soll. Ich muss ja sagen, dass mir die Kräne sehr fehlen. Kann man die nicht wieder hinbauen? Das hatte so einen ganz eigenen Charme.

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Mittlerweile ist es in der Hafencity am Wochenende auch etwas belebter. Touristen wie auch Einwohner verirren sich immer mehr in das Viertel. Wenn ich mich da noch an meine ersten Spaziergänge durch den Stadtteil erinnere, bei denen dieser wie eine Geisterstadt wirkte und man selten Menschen begegnete, ist das tatsächlich eine Verbesserung. Überlaufen ist es trotzdem noch nicht, was auch wieder sehr gut ist. Man kann also auch noch ein wenig seine Ruhe haben (es sei denn, man hängt beim Unilever-Haus herum, aber das will ja eigentlich auch keiner).

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Eine kurze Stärkung für zwischendurch gibt’s auch.

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Die Currywurst hier ist lecker. Allerdings darf der Mann keine Pommes verkaufen, was ich sehr schade fand. Ich wollte seit zwei Tagen Pommes und bekam nie welche. Aber kann man auch verstehen. Wer mag schon die ganze Zeit den Fettgeruch, wenn er dort für 20 Euro pro Quadratmeter wohnt?

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Die Marco-Polo-Terassen bringen ein wenig grün in den sonst sehr tristen Teil und im Hintergrund steht der namensgebende Marco-Polo-Tower (der die teuersten Wohnungen in der Hafencity beherbergt) und ein Teil des Unilever-Gebäudes.

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In diesem Hafenbecken soll noch ein Yachthafen entstehen. Ich weiß nicht, ob die Idee mittlerweile verworfen wurde. Ich frage mich nämlich, wie die Yachten dort hin kommen sollen. Die Einfahrt wirkt stark beengt und ich kann mir nicht vorstellen, dass da irgendwas Yacht-ähnliches durchpassen kann, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren. Wäre ja gut zu wissen, wo ich meine Yacht in 10 Jahren parken kann.

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Immer wieder eine typische bezeichnende Ansicht.

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Die Lieblingsbar ist leider gerade nach einem Brand geschlossen und muss erst wieder aufgebaut werden. So traurig. Ich will noch mehr supergute Abende dort erleben. Baut schneller!

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Das niedliche kleine Fleetschlösschen, welches immer wieder zu leckerem Kuchen und Kaffee einlädt … war früher ein Klohäuschen. Oh my … Aber hej, der Kuchen und der Kaffee sind trotzdem sehr lecker und innen erinnert nichts mehr an die guten alten Zeiten.

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Das Verwaltungsgebäude der Hamburger Hafen- und Logistik AG wird aufgrund seiner etwas anderen Bauweise auch als Speicherstadtrathaus bezeichnet. Ich mag das Gebäude sehr gerne. Es wirkt so alt und erhaben.

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Speicherstadt-Fakten

Noch ein paar Fakten zu den Speichern der Speicherstadt: Gelagert wurden hauptsächlich Tee, Kaffee, Kakao und Gewürze. Die Mauern sind sehr dick und isolieren dadurch gegen sämtliche Umwelteinflüsse und lassen außerdem wenig Licht durch. Dadurch schwanken die Temperaturen im Laufe des Jahres lediglich zwischen 5 und 17 Grad und die Luftfeuchtigkeit liegt im Schnitt bei 70%.

Mittlerweile werden hauptsächlich noch Orientteppiche hier gelagert, da mit  Aufhebung des Freihafenstatus viele Lagerbetriebe den Standort entsprechend gewechselt haben. Dadurch wurden die leerstehenden Gebäude weiter zu Büroräumen, Gastronomien oder auch Museen umgebaut. Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Museen es in der Speicherstadt gibt. Fast zu jedem Thema findet man etwas und ich will demnächst auf jeden Fall endlich mal dem Gewürzmuseum einen Besuch abstatten.

F.

Fotospaziergang am 3. Advent

Kandie Shop in der Wohlwillstraße

Eigentlich sollte Weihnachtsstimmung allmählich da sein. Ist es aber nicht. Dennoch habe ich den heutigen sonnige Tag draußen sehr genossen. Einmal über den Kiez in Richtung Elbe spaziert auf der Suche nach einem Café. Alle entweder zu oder geschlossene Gesellschaft oder es gab keinen Kaffee. Also wieder zurückspaziert. Im Kaffee Stark dann doch fündig geworden und danach direkt weiter auf den kleinen Weihnachtsmarkt vor der Rindermarkthalle für ein lecker Bratwurstabendessen und einem Gespräch über Ökostrom.

Straßenlaterne

Kaputte Tomaten auf dem Fischmarkt in Altona

Sonnenspiegelung am Hafen

Hafenromantik

Brücke

 

Möwe

Hafenskyline

Turm

 

Fussball ohne Bier ist wie Tennis

Starker Kaffee im Kaffee Stark

 

Rindermarkthalle

Bratwurst auf dem Weihnachtsmarkt

S.

Sonntagsspaziergang in der HafenCity

Speicherstadt

Bei uns als Rentner-Ehepaar hat sich nun allmählich der Sonntagsspaziergang eingebürgert, selbst wenn es nur abends vorm Tatort eine Runde um den Block ist. (Habe ich diesen Spießersatz tatsächlich geschrieben? Ohje.) Frische Luft. Gute Gespräche.

Wenn man dann noch einen Menschen an der Seite hat, der – aus welchen Gründen auch immer – auch gerne fotografiert, hat das zur Folge, dass man auch öfter am Wochenende mit der Kamera loszieht.

Auf einem dieser Sonntagsspaziergänge hat es mich in die HafenCity verschlagen. Viele andere Menschen auch. Der Sonnenschein war verlockend, aber ehrlich gesagt war es ziemlich saukalt. Ich war froh, als der Rückweg angetreten wurde und ich zuhause eine leckere Suppe gekocht bekam.

Vermutlich habe ich übrigens bereits jetzt mehr in 2015 fotografiert, als das komplette letzte Jahr über.

Landungsbrücken

Containerhafen Hamburg

Containerhafen Hamburg

Marco Polo Tower

Containerhafen Hamburg

Containerhafen

Gegenlicht

Scherenschnitt HafenCity

Straßenfotografie

HafenCity

Straßenfotografie

Speicherstadt

Baumwall

U-Bahn

E.

Ein Sonntagsspaziergang mal anders

Der Sonntag sollte nicht mehr so faul verbracht werden. Daher ist vor einiger Zeit die Idee geboren, sonntags Sport zu machen, schwimmen oder auch einfach nur spazieren zu gehen. Bewegung, frische Luft und Dinge sehen. Hamburg hat so viele schöne Parks und Wege zu bieten, die ergründet werden wollen. Einige Parks und deren Sehenswürdigkeiten habe ich bereits recherchiert und notiert, um sie nach und nach abzuklappern und mir macht das echt Spaß. Eine andere Seite von Hamburg und eine weitere Maßnahme das hier Heimat werden zu lassen.

In den letzten zwei Wochen habe ich pausiert, da ich entweder verkatert oder es extrem kalt war.
Aber gestern war es dann wieder so weit. Wer mich begleitet hat und was wir so erlebt haben, erfahrt ihr in folgendem Video:

S.

Sonntags-Sonnenaufgang

Schön am Samstag Abend früh zuhause sein, Filme schauen und den Schlaf, den man unterhalb der Woche nicht hatte, nachholen. Das war der Plan.
Dann fand ich mich beim Abendessen wieder, in Erzählungen mit Julia verstrickt, wie schön es mal wieder wäre, eine Nacht komplett durchzufeiern und am nächsten Morgen auf den Fischmarkt zu gehen. Wir waren uns einig: Das müssen wir mal machen. Wir waren uns aber auch einig: Nicht heute. Heute sind wir zu müde.

Einige Stunden später wurde ich in Richtung nach Hause getragen. Aber wirklich zuhause bleiben? Naja. Ein Absacker in der *kleinraumdisko. Auf geht’s! War eine dumme Idee, weil superlangweilig. Was denn jetzt noch tun? Ab in den Grünen Jäger. Da verbrachten wir ein paar Stunden, bis gegen halb vier die Aufbruchstimmung aufkam und ich um 4 Uhr die Örtlichkeit verließ und den Heimweg antrat. Allerdings wurde ich dann von einer Gruppe junger Männer aufgehalten, die mich fragten, was man um die Uhrzeit noch machen könnte. Meine Ideen fanden sie alle nicht so toll und dann kam Julia auch wieder um die Ecke, die zu mir meinte „Lass uns was mit Sonnenaufgang machen!“

Hmm. Es ist kurz nach vier Uhr. Das Wetter wird gut. Es regnet gerade nicht. Und du hast da jemanden, der gewillt ist, noch etwas zu unternehmen. Nicht lange überlegen, sondern zusagen und in Richtung Hafen fahren. Gesagt. Getan.

Der schönste Tagesanfang, seitdem ich in Hamburg wohne. Schön am Hafen entlanglaufen, während der Tag sich ankündigt und es immer heller wird. Zu einer Big Band in die Eröffnung des sonntäglichen Fischmarkts tanzen, während ein frisch getrautes Brautpaar mit Brautkleid und Anzug ankommt und von der Menge bejubelt wird. Gänsehautmoment.

Und zum Abschluss schön ein Fischbrötchen gekauft, auf die Mauer gesetzt und den Blick auf die Elbe und den Fischmarkt genossen.
Ein traumhafter Morgen. Vielen Dank Hamburg, dass du so fabelhaft bist.

 

 

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