So. Das war’s. Mein erstes Mal re:publica ist vorbei. Wie war’s?

Es war ok. Ich habe es nicht bereut. Den ersten Tag war ich wohl komplett damit beschäftigt, sowohl mein Macbook als auch mein Milestone in das WLAN zu bekommen. Das Telefonnetz von o2 war komplett unbrauchbar. Somit war ich absolut vom Netz abgeschnitten. Fühlte sich ein wenig an, wie amputiert. Alle twittern, nur du nicht. Und somit konnte ich mich auch am ersten Tag mit niemandem irgendwie treffen, weil ich schlichtweg nicht mitbekam, wo sie sich herumtrieben. Am Nachmittag half mir OddNina, den kalten Entzug ein wenig abzudämmen, indem sie sich mit mir ihr iPad teilte, das ohne Probleme ins WLAN kam.
Und ein wenig später eilte mein persönlicher Held des Tages vorbei: Nils. Jungs, wenn ihr Mädchen auf einer Nerdveranstaltung sowas von glücklich machen wollt, dann verhelft ihren Endgeräten ins Netz. Ohne Schmarrn. Nils schaffte das und ich war unendlich dankbar und happy. An dieser Stelle noch einmal danke dafür. ♥
An den darauffolgenden Tagen funktionierte die ganze Onlineseierei wesentlich besser und somit war ich auch entspannter.

Inhalt

Zur rp11 selbst: Ich bin mit wenig Erwartungen an die re:publica nach Berlin gefahren. Ich sah mir das Programm nicht an. Ich wusste, dass ich mich in erster Linie darauf freue, alle mir bekannten und wichtigen Internetmenschen auf einem Haufen treffen zu können.
Das Programm sah ich immer am Tag selbst und das reichte. Ja, ich hörte mir Dinge an. Und ja, ich war auch enttäuscht. Es waren spannende Themen dabei. Oder besser: Sie hätten spannend sein können. Aber es ist unheimlich ärgerlich, wenn weder Titel noch Inhaltsbeschreibung letztendlich wirklich zu dem Dargebotenen passen. Ich stellte mir so oft etwas komplett anderes inhaltlich vor, als das, das ich dann wirklich zu hören bekam.
Der größte Reinfall war dann wohl Blogs in Deutschland und Öffentlicher als öffentlich. Veranstaltung 1 war ein reines Rumjammern und mit 20 befragten deutschen Politbloggern nicht wirklich repräsentativ. Da wäre mehr bei herumgekommen, hätte man die Anwesenden befragt.
Und die zweite war ein – ich nenne es mal so – seeeeeehr langes Zitat. 30 Minuten lang. Awesome. Niemand wird dazu gezwungen, ein Panel anzubieten. Wenn man also nicht frei vor Leuten sprechen kann, sollte man es lassen. NIEMAND kann 30 Minuten am Nachmittag einem vorgelesenen Text, der noch dazu unendlich langweilig war, zuhören.

Und dass die spannenden Panels dann oft in viel zu kleinen Räumen stattfanden und man schlichtweg nicht mehr ‚reinkam, fand ich gelegentlich auch äußerst schade. Aber daran wird gearbeitet.

Aber Gemeckere gab es genug. Ich sah auch Vorträge, die ich gut und sehenswert fand. Und das waren folgende:

Talent imitates, Genius steals
Das Internet als Gesellschaftsbetriebssystem
Was hat das Internet je für uns getan?

Und den von Sascha Lobo werde ich mir noch nachträglich anschauen, weil ich nicht dran teilnehmen konnte.

Und zimtsternin so?

Im Übrigen könnte Dank diverser Fotos und Tweets der Eindruck entstehen, ich hätte nur geschlafen.

Es gibt jedoch ein Beweisvideo, das dem nicht so war. re:publica Tag 1 Minute 1:01. Viel Spaß.

Ende.

Jedenfalls. Ich erwartete keine großartig neuen Erkenntnisse. Die hätte ich vorher eh schon im Internet gelesen. Dafür ist es da. Die, die jammern, jammern auf hohem Niveau. Ihr wollt Barcamps? Dann geht doch da hin.
Ich hatte eine wunderbare Zeit mit viel Spaß, Gesprächen und Leuten. Mehr dazu später.

Achja, ich verdiene mein Geld mit Social-Media-Beratungszeugs. Und auch ich verstehe jetzt, wieso Social-Media-Berater so oft so verabscheut werden. Ihr ward peinlich!

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Dieser Artikel hat 12 Kommentare

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  1. Als re:publica-Besucherin im dritten Jahr kann ich dir versichern, dass es so etwas wie in diesem Jahr noch nicht gab. Zumindest nicht in dem Umfang. Vielleicht bietet man demnächst einen pre-rp12-wie-fass-ich-mein-Panel-zusammen-Kurs an!?

    Aber auch du hast völlig Recht, jammern kann ja jeder. Schreibe meinen Blogpost auch gerade um 😉

    Kann übrigens allen bestätigen dass du völlig wach warst 😀

    Es war sehr schön dich zu treffen. Vielleicht sieht man sich mal so wieder, auf ein alkoholisches Getränk der Wahl oder so, fänd ich großartig!!

  2. @Christiane: Gut zu wissen, dass das in diesem Jahr extremer war, als sonst.
    Und ja, wir müssen das wiederholen. Mit Kaltgetränken und weniger Kranksein. Bekommen wir sicher irgendwann hin. Spätestens rp12. 😉

  3. „Was du daraus machst“ stimmt absolut. Ich war auch von einigen Panels enttäuscht, aber konnte auch den Mittwoch nicht mitnehmen und hatte nicht die Muße, vorher die einzelnen Speaker genauer unter die Lupe zu nehmen.
    Die Konferenz als bloßes Beiwerk zu betrachten wird ihr natürlich nicht gerecht, aber den viel größeren Eindruck haben auf mich auch diverse Konversationen gemacht.
    Bis spätestens nächstes Jahr, wenn du bis dahin nicht eh in HH wohnst 😉

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