Während bei SpiegelONLINE über Elite-Unis geplaudert wird und schön in der Seite eingeblendet wird: „Elite-Unis – Wege aus der Bildungsmisere?“ geht an der Universität Gießen der Fachbereich der Erziehungswissenschaften unter.

Ganz großartige Sache und absolut konträres Programm. Auf eigentlich nur 180 Plätze sind in diesem Semester ca. 460 Stundenten angenommen – allein in den zwei Bachelorstudiengängen der Erziehungswissenschaften (BA Außerschulische Bildung und BA Bildung und Förderung in der Kindheit). Das Chaos in der ersten Woche ist eh immer groß, aber man kann sich vorstellen, wie es momentan aussieht, wenn die bereitgestellten Kapazitäten nicht ausreichen, weil doppelt oder fast dreimal soviele Studenten zu versorgen sind.

Die erste Woche ist vorbei. Es herrscht nicht mehr die große Ratlosigkeit wie noch zu Beginn. Aber schön ist das alles nicht, wenn man sieht, dass Kommilitonen bei geöffnetem Fenster draußen stehen und die Köpfe in den Raum strecken, um etwas mitzubekommen.

Aber wie war das so schön, Herr Koch und Herr Corts? Die Einführung allgemeiner Studienbeiträge führt zur Verbesserung der Lehre.
Ja, jetzt haben wir im Seminarraum immer schön frische Luft!

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Dieser Artikel hat 3 Kommentare

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  1. Wenn ich sowas lese, kriege ich schon wieder nen Hals.
    Bei meiner Freundin ist es nicht besser (PH Grundschul Lehramt)
    Es gibt Kurse die nur im Wintersemester stattfinden und begrenzt auf 20-30 Studenten sind. Aber es interessiert keine Sau, dass es immer um die 100 Bewerber gibt.
    Da frage ich mich immer wieder wozu die ganzen Studiengebühren? Verbessert wurde nichts, aber so rein gar nichts. Früher, als es keine Studiengebühren gab, war das Meckern eher unangebracht, aber jetzt wo man dafür zahlt, will man auch Ergebnisse sehen.
    Kein Wunder verzögert sich das Studium nach hinten immer wieder, wenn man die Kurse, die man braucht, aus Platzmangel nicht belegen kann.
    Die deutsche Bildunspolitik ist einfach fürn Arsch!

  2. Richtig. Ich versteh’s auch nicht. Vor allem sind 500 Euro nicht gerade wenig Geld. Mich betrifft das momentan nicht explizit. Ich komme eigentlich in alles rein. Aber die haben 460 Erstsemester aufgenommen. Bei einer Kapazität für 180. Ich weiß echt nicht, wie das gehen soll.
    Wir haben auch Veranstaltungen, die sind höchstens für 30. Oder auch mal 60.
    Und dann sitzen 100 Leute in einem Raum für 50. Brandschutz adios!

  3. Für die Uni bedeutet das: Mehr Studies == mehr Geld, bei denselben fixen Kosten. Der Vorlesungsraum ist für 50 ausgelegt, 100 kriegen sie rein, der Rest bleibt zu Hause. Das kommt der Uni mehr als gelegen. Alle bezahlten schön ihre Gebühren aber etwas mehr als die Hälfte nimmt den Anspruch auf die Güter in der Uni wahr.
    Ein weiterer Knackpunkt sind die Professoren selbst. Es gibt unter ihnen sehr gute und sehr schlechte Professoren. Bei den guten sind die Vorlesungsräume am Montag morgen voll gefüllt, da die Vorlesung interessant, witzig und interaktiv aufgebaut wird. Bei den anderen liegen die paar wenigen Studenten auf dem Tisch, surfen im I-Net oder gehen erst gar nicht hin. Denn mehr als Folien durchblättern und den Inhalt wiederkauen wird nicht gemacht.
    Und für sowas soll man Geld zahlen??

    Ich hab wirklich nichts gegen Studiengebühren. Wenn diese auch wirklich zum Vorteil des Studenten eingesetzt werden. Dies ist aber leider nicht so. Ich hab bis jetzt keinen Studenten getroffen, der mir über eine Verbesserung berichten konnte. Ja gut, ich mein in Karlsruhe haben sie jetzt wenigstens die neue Mensa für die FH und PH fertiggestellt. Dass das Ding potthässlich ist, stört wohl niemanden. Vielleicht sind da die Studiengebühren zum Teil hin?!

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