In letzter Zeit mache ich fancy Dinge an Wochenenden. So geschehen beispielsweise am letzten Wochenende.
Schön faul sollte es nach 3 Wochenenden ununterbrochener Anspannung werden (Geburtstagsfeierroadtrip nach Rostock, Freundebesuch, Heimatbesuch mit Flughafensachen, …). Somit lag ich seeeeeeehr lange im Bett und schaute mir meine Serien an (unterbrochen von kurzen Schlafeinheiten). Um dem schlechten Gewissen (und der Leere im Kleiderschrank) wenigstens ein bisschen entgegenzuwirken, trennte ich zumindest meine Wäsche und schmiss sie Ladung für Ladung in die Waschmaschine. Zwei Dinge mussten jedoch erledigt werden: a) Waschmittel kaufen und b) ein Paket wegbringen. Klar war also: Ich werde das Haus noch verlassen müssen.

So bastelte ich mir in meinem Kopf also einen Schlachtplan, wie ich in der Paketwegbring-und-Dinge-einkaufen-Sache am Besten vorgehe. Als mein Plan ausgereift war, legte ich los. Anziehen. Ein wenig Makeup ins Gesicht. Raus in den Kampf!
Lief alles überraschend gut und dann erinnerte mich Max unterwegs mit seinem Check-in im Apple Store daran, dass es ja neue iPhones gibt, ich vor einiger Zeit bereits eines bei Saturn vorbestellt hatte und enttäuschenderweise, nachdem alle iPhones bereits in den Apple Stores sowohl off- als auch online ausverkauft waren, nur eine Mail bekam, dass das alles vor Mitte Oktober wohl nichts mehr wird. Ich solle doch noch ein wenig geduldig sein. Das wäre von mir aus alles nicht weiter schlimm gewesen, wäre dieses wundervolle Stück Technik nicht bereits von mir bezahlt worden, wodurch Saturn schön mit meinem Geld arbeiten und ich keine Zinsen mehr dafür kassieren kann. Ein neuer Plan musste her. Irgendwie muss ich Saturn diese Köderei doch heimzahlen. Man könnte doch …

Haus verlassen, zu Plus , Budni, Rossmann, ab nach Hause, alles abladen, los zur U-Bahn Richtung Jungfernstieg.
„Hier hallo, ich, iPhone 5S. Schwarz. Da?“
„Schwarz haben wir leider nicht.“
O_________O
„Space … greeeeey?!“
„Richtig! Haha, dein Blick gerade eben!“
Haha. Ja. u__u Darüber macht man keine Scherze.
Wenige Minuten später hielt ich es in der Hand. Mein iPhone 5S. <3
Dann wurde ich noch gefragt, ob man mir helfen solle, das Ding einzurichten. Ach quatschi, mach ich Zuhause selbst. Bin ja schon groß. Ob ich denn eine passende SIM-Karte hätte. Äh. Jaaaa? Aber irgendwie war ich mir dann doch unsicher. Hat sich Apple vielleicht wieder ein neues Format einfallen lassen? Schnell mal nachschieben: „Also sofern es die gleiche, wie für das 4S ist.“ Wie überraschend die Antwort, dass dem selbstverständlich nicht so sei.
Ja. Schön. Ich hörte mein Kartenhaus der Samstagabendbeschäftigung von jetzt auf gleich in sich zusammenfallen. Dann erklärte mir der junge Apple-Genius jedoch, wie ich am schnellsten noch zu einem o2-Store komme und wenn ich Glück habe, habe dieser vielleicht auch so eine schicke kleine Nano-SIM für mich. Versuchen wir das mal.
Tschüss, tschüss, danke, schönes Wochenende und raus aus dem Store.
So, wo war jetzt nochmal dieser o2-Store? Welche Richtung? Was hat er gesagt? Herrje. Aber ich habe ja noch mein altes iPhone. Google Maps. o2. Achja hier. Wie lange hat der offen? 19 Uhr? OHA! Ist schon 18.48 Uhr. Dann mal schnell.

Gefunden. Rein.
„Hallo, ich brauche eine Nano-SIM-Karte.“
„Ja, und jetzt?“
„Ja, äh, habt ihr welche da?“
„Ja, wir haben Nano-SIM-Karten da.“ Riesig breites Grinsen. Was ist nur heute los am Jungfernstieg?
„Und wie geht das? Kann ich da meine Nummer behalten?
„Jo, kein Problem. Dauert jetzt kurz, sollte in 15 Minuten aktiviert sein, dann kannst du die nutzen.“
O________O

Ernsthaft. Ich hatte Papierkram erwartet. Bestellvorgang. 14 Tage Umschreibungsdauer. Aber doch nicht, dass ich innerhalb von 5 Minuten (!!) eine neue (!!) SIM-Karte in neuem Format (!!) mit meiner alten (!!) Nummer in Händen halte, die ich in 15 Minuten (!!) nutzen kann.
Technik. Daran erkennt man immer am ehesten, dass man alt wird. Das ist bis jetzt noch alles vollkommen unverständlich für mich. Aber es hat in der Tat erfolgreich funktioniert. Ohne jegliche Probleme.

Somit haben mir zwei Jungs den Abend und mein Vorhaben gerettet.
Und nach diesem überaus anstrengenden Nachmittag hatte ich mir einen Abend auf der Couch auch redlich verdient.
Nicht, ohne die Bestellung bei Saturn zu stornieren. Nur deshalb hab ich den Scheiß doch gemacht.

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