GRAZIA ist die Zeitschrift für urbane Hedonistas.
Ihre Leserinnen sind ausgesprochen trendorientiert und durch eine hohe Affinität zu Stil und Design gekennzeichnet. Ihre Begeisterung richtet sich deshalb auf Mode, Beauty, Wohnen und Genießen schlechthin.
Die GRAZIA-Leserin ist jedoch kein Fashion-Victim, sondern eine selbstbestimmte, multioptionale Verbraucherin.
Ihre Souveränität bei der Kaufentscheidung deckt sich mit ihrer Intelligenz im Informationsverhalten, denn sie erwartet von der Zeitschrift ihres Vertrauens smarte Unterhaltung mit Niveau.

So präsentiert und beschreibt der Klambt-Verlag (wohnt hier grad um die Ecke) die neue Women’s Weekly, die in 5 Tage, 8 Stunden, 30 Minuten und 00 Sekunden (11. Februar) an die deutsche Frau gebracht werden soll.
Sie richtet sich an Frauen zwischen 25 und 39 Jahren. Die erweiterte Zielgruppe umfasst das Alter 20 bis 49.

Urban Hedonistas also. Soso. Von der Beschreibung her klingt sie schon einmal ein wenig ansprechender als das, was derzeit verfügbar ist. Vor allem der letzte Satz macht mir Hoffnung. Jedoch befürchte ich, dass ich nur wieder enttäuscht werde.
Das Konzept stammt aus Italien. Und der dortige herausgebende Verlag gehört wohl wem? Berlusconi. Richtig. Ich bin gespannt.

Das GRAZIA BOOK lässt hoffen. Die Einrichtungsfotos (Seite 18) gefallen mir schonmal. Die farbliche Gestaltung auch. schwarz.grau.lila. Eine meiner bevorzugten Kombinationen.

Ich wünsche mir jedenfalls eine Zeitschrift, die Frauen nicht als dumme, naive Gespielinnen von Mode und Männern darstellt.
Hauptthemen:

    Wie nehme ich effektiv ab?
    Wie begegne ich Mobbing im Job?
    Welche 5.000-Euro-Fummel kann ich mir leisten?
    Wie bringe ich meinen Mann beim Sex um den Verstand?
    Und mit wem betrügt B-Promi xy C-Promi yz?


Promiklatschundtratsch ist ganz nett, aber ich mag dieses Reißerische von so vielen Zeitschriften nicht. Dieses absolut primitive Papparazzigedöns. Da fühle ich mich immer gleich so minderbemittelt.

Politisches Geschehen? Uninteressant. Reicht doch, wenn ich weiß, dass Schmusesänger Enrique Iglesias eine neue Schmuse-CD mit Schmusesongs veröffentlicht hat.

Ich hoffe noch immer auf einen ebenbürtigen Nachfolger für die Vanity Fair, die mir nach wie vor fehlt. Auch wenn eine wöchentliche Ausgabe doch wieder sehr am Geldbeutel nagen wird.
Von daher bin ich gespannt, ob GRAZIA hält, was sie verspricht. Ich werde berichten.

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