Panasonic Lumix DMC-GF3X

Nachdem ich auf Mallorca nicht dabei sein konnte, freute ich mich, dass ich doch noch Kameras testen durfte. Spontan. Am Wochenende in Hamburg. Ich bekam am Freitag zwei Panasonic Lumix DMC-GF3X ausgehändigt. Dass ich diese auf die Shoppingtour mit Ivy mitnahm, war wohl weniger klug, aber immerhin aufregend. Im Anschluss daran überstand die Kamera auch den ersten Katzenfotostest. Denn mit jeder guten Kamera muss mindestens ein Katzenfoto gemacht werden.

Die Kamera

Die DMC-GF3X ist eine Micro-Four-Thirds-Kamera. Also eine Kompaktkamera mit Wechselobjektiven. Und da kommen wir auch schon an den großen Kritikpunkt. Bei diesen Kameras fällt der Schwingspiegel, der eine DSLR ausmacht, weg, wodurch die Kamera eigentlich leise sein sollte. Ist sie aber nicht. Bei der GF3X hört man ein lautes Klacken, das wirklich mechanisch klingt. Doch weder Martin noch ich konnten herausfinden, was denn in dieser Kamera ein Geräusch wie das des Spiegelschlags erzeugen sollte. Auch nachdem ich sämtliche Töne deaktiviert hatte, hörte man das Klackern weiterhin. u_u
Die Kamera liegt gut in meinen Mädchenhänden, wiegt wenig und fühlt sich gut an.

Weitere Fakten: 12,1 Megapixel, 23 Autofokusfelder, Full-HD-Videoaufnahme, Touchdisplay.

Bedienkonzept

Das Bedienkonzept scheint eine Wissenschaft für sich zu sein. Grob gibt es glaube ich 3 unterschiedliche „Hauptmenüs“ und jede Menge Untermenüs. Ich fühlte mich überfordert.

Bedienung über ein Drehrad, über Drücken des Rades, Buttons, Touchdisplay…
Sicher, man hätte sich die Bedienungsanleitung durchlesen können und vielleicht wäre die Struktur anschließend klarer gewesen. Aber wenn ich eine neue Kamera habe, möchte ich losfotografieren. Das möglichst intuitiv. Durch die unterschiedlichen Menüs ging das nicht direkt, aber vieles fand man einfach durch ausprobieren heraus. Dabei wurde deutlich: Mit dieser Kamera ist unfassbar viel möglich.
Aber ich mochte das Touchdisplay nicht, weil es eben nicht so gut funktioniert, wie das des iPhones. Nur bei einem ist ein Touchdisplay unschlagbar: Beim Setzen des Fokuspunktes. Ich finde es wirklich super, nicht mit einem Kreuz oder Rad den Fokus dahin navigieren zu müssen, wo ich ihn gerne hätte, sondern einfach auf das Display tippen zu können. Geht schnell. Passt.

Und hat man die Einstellungen gefunden und die Kamera so eingerichtet, wie man es gerade möchte, steht dem Fotografieren nichts mehr im Wege.

Fotografieren

Ich suchte mir bei der Kamera im Kreativmodus den Retromodus aus. Die Farben gefielen mir sehr gut und passten zu dem herbstlichen Tag gestern.

Ich stellte irgendwann noch ein quadratisches Format ein (liebe DSLR-Hersteller, könnt ihr diese Funktion bitte auch in die Kameras einbauen?) und fotografierte.
Das schöne daran war, wie Martin bereits schrieb, dass man die Technik komplett vergessen konnte. Eingestellt. Losfotografiert. Mit einer Hand. Ohne große Umstände. Das gefiel mir gut.

Dennoch wünsche ich mir von Panasonic selbst und auch von anderen Herstellern, dass die Menüs wieder klarer und einheitlicher werden. Ich denke der Ottonormalanwender hat keine großartige Lust, sich erst stundenlang mit den Möglichkeiten auseinander zu setzen und das Ganze prägt sich leider auch nicht so sehr schnell ein.

Besonders gefallen hat mir übrigens auch der Verlauf der Tiefenschärfe. Ich Bokehjunkie. Aber seht selbst.
(Die ersten drei sind nachträglich noch in Lightroom entwickelt worden. Der Rest ist out of the cam.)

Der eingebaute Blitz funktioniert für so ein kompaktes Ding übrigens auch überraschend gut. Getestet auf der Halloweenparty. Bilder folgen nach Freigabe eventuell noch.

Fazit

Kritikpunkte sind das Auslösegeräusch und die auf den ersten Blick komplizierte Navigation.
Das war’s dann aber auch schon. Mir hat nicht einmal ein optischer Sucher gefehlt. Ich fand das alles ganz wunderbar und mag die Kamera und das dabei gewesene 14-42mm-Objektiv sehr gerne.

Wer also keine schwere DSLR mit sich herumschleppen, aber mehr kreative Freiheit haben möchte, als mit einer normalen Kompaktkamera, dem würde ich die Handtaschenkamera von Panasonic echt empfehlen. Denn sie passt wirklich in jede Tasche. Ich hatte sie zeitweise sogar einfach in der Tasche meines Rocks und merkte sie kaum. Außerdem macht sie Spaß und bietet jede Menge kreative Möglichkeiten.

Vorheriger ArtikelNächster Artikel

Dieser Artikel hat 17 Kommentare

17
  1. Das Geräusch kommt vom Verschluss und dieser ist schließlich auch mechanisch realisiert 🙂
    Irgendwie ist es eine verkehrte Welt, viele Besitzer von Kompaktkameras ziehen die Spiegellosen erst gar nicht in Erwägung, da ja diese keinen Spiegel zum Klappern haben, und schauen sich erstmal bei den DSLRs um 😀
    DSLR Besitzer (ich zumindest) wiederum wünschen sich nach einer Zeit eher etwas leises oder gar geräuschloses 🙂

  2. Klingt ganz interessant. Beim Martin auch schon gelesen. Vielleicht hat ja meine suche nach einer „kompakteren“ hier ein Ende. Muss das Dingen aber mal selber in die Hand nehmen.
    Das mit der Ergonomie, meinte Martin ja auch, beunruhigt mich doch ein wenig.

  3. Ich bin ja auch so ein Bokehjunkee, mein GG verdreht immer schon die Augen, wenn ich verzweifelt rufe „aber das Bokeh“….
    Jedenfalls las ich das Wort eben bei dir und war gespannt auf die Bokehs. Aber ehrlich gesagt, konnte ich kein richtiges in deinen Testbildern entdecken. Ich weiß nicht, ob man mit den Einstellungen noch mehr rausholen könnte. So überzeugen sie mich nicht, andererseits kosten die Lieblings-Bokeh-Objektive schon mehr wie die gesamt GF3 🙂 .

    Ich bin immer noch auf der Suche nach einer kleinen Handtaschenkamera. Du hast leider gar nichts zur Schnelligkeit geschrieben. Alle meine Digitalkameras, die ich bisher hatte, litten darunter, dass sie erst ausgelöst haben, wenn das Tier verschwunden war. Testberichte diesbezüglich stimmten überwiegend alle nicht. Was meinst du zur GF3?

    VG Jana

    1. Ich finde schon, dass man auf den Fotos sieht, wie die Unschärfe aussieht. Zum Beispiel bei den Bildern mit den Eicheln und den komplett unfokussierten Bildern.

      Auslöseverzögerung gibt es fast keine. Nur, so lange ein Bild gespeichert wird, ist sie lästig. Das kann nämlich leider etwas sehr lange dauern. Da ist man von einer schnellen DSLR doch verwöhnt. Aber so lange es nicht um Serienbilder geht, spürt man die Verzögerung kaum.

      1. Oh, ich meinte nicht die Unschärfe, ich war auf das Bokeh fokussiert 🙂
        Serienbilder ist für mich eine sehr wichtige Funktion, wenn ich zum Beispiel Kinder porträtiere. Diese halten bekanntlich so gut wie nie still, sodass ich die meisten Portraits in Serienbild mache, indem ich die Bewegung mitziehe… aber ich denke, dafür ist die Kamera auch nicht gedacht. Hier Funktionen einer DSLR haben zu wollen, ist sicherlich nicht angebracht….

        1. Ich weiß nicht, ob wir gerade aneinander vorbeireden, aber Bokeh beschreibt, wie der Unschärfebereich aussieht. u_u

          Klar kann man diese Kamera nicht direkt mit einer DSLR vergleichen. Aber das war ja auch nur ein Vergleich um das zu verdeutlichen.

        2. @Marc: Weiß ich doch.

          Ich habe nie behauptet, es sei ein schönes Bokeh. 🙂
          Lediglich, dass mir der Schärfeverlauf gefallen hat. Und den finde ich nach wie vor für eine Micro-Four-Thirds-Kamera gut.

  4. das Ding koste mitlerweile ( Abverkauf) 199,90…
    wer dann noch was nettes aus ebay anschraubt kann ganz schön damit…

    199,90…. manche brauchen eine arri und werden nie was rausholen

    1. Könnte, glaube, vermutlich usw. Geh an den Herd und überlasse Kamerabeurteilungen Leuten die etwas von der Sache verstehen. Entschuldige, aber so unqualifiziertes Gelaber bringt mich auf 180.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert